PFAFFENHOFEN AN DER ILM â Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring besuchte am Freitag (18.07.2025) die Arbeitsgemeinschaft Solidarischer Hochwasserschutz (ARGE) und stellte ein innovatives FrĂŒhwarnprojekt vor. Mit modernster Technologie soll die Paar-Region kĂŒnftig besser vor Hochwasser geschĂŒtzt werden.
Reaktion auf Flut-Katastrophe von 2024
Nach den verheerenden Starkregenereignissen im Sommer 2024 mit MilliardenschĂ€den und tragischen TodesfĂ€llen soll der Hochwasserschutz neu gedacht werden. Gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem Roland Weigert und Landrat Albert GĂŒrtner prĂ€sentierte Mehring das Projekt, das vom Bayerischen Digitalministerium aus Mitteln einer Fraktionsinitiative der FREIEN WĂHLER unterstĂŒtzt wird.
Im Zentrum steht der Einsatz modernster IoT-Sensorik, Echtzeitdatenanalyse und KĂŒnstlicher Intelligenz. âDie Arbeitsgemeinschaft Solidarischer Hochwasserschutz ist ein echter Game-Changerâ, erklĂ€rte Digitalminister Mehring. âWasser kennt keine Gemeindegrenzen â und genau deshalb ist dieser Schulterschluss ĂŒber Verwaltungsgrenzen hinweg ein Leuchtturmprojekt fĂŒr ganz Bayern.â
Erfolgreiches Pilotprojekt als Vorbild
Die ARGE knĂŒpft an ein bereits erfolgreiches Projekt des Digitalministeriums im niederbayerischen Markt Ergoldsbach an. Dort etablierte das Ministerium ein KI-basiertes Warnsystem, das Behörden und Bevölkerung automatisiert ĂŒber akute Starkregenereignisse informiert â per E-Mail, Messengerdienst, App oder automatisiertem Anruf. Das Digitalministerium förderte die Entwicklung mit 432.000 Euro.
Sensoren messen alles in Echtzeit
Die Sensorik der neuen Systeme misst PegelstĂ€nde, Niederschlagsmengen, Feuchtigkeit, Temperatur und Windrichtung. Die Daten flieĂen nicht nur mit Hilfe von KĂŒnstlicher Intelligenz in Echtzeitwarnungen ein, sondern sollen kĂŒnftig auch ĂŒber das bayerische Open Data-Portal öffentlich bereitgestellt werden â fĂŒr Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Kommunen arbeiten solidarisch zusammen
Landtagsabgeordneter Roland Weigert, Initiator der ARGE, betonte: âDie Katastrophe im Juni 2024 war ein Weckruf â fĂŒr bessere Vorsorge und fĂŒr mehr Zusammenarbeit.â In dem Verbund arbeiten seit Ende Juni 2024 die Kommunen Schrobenhausen, Baar-Ebenhausen, Reichertshofen, Manching, Hohenwart, Gachenbach, Aresing, Waidhofen und Berg im Gau sowie die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm und Neuburg-Schrobenhausen zusammen.
Landrat Albert GĂŒrtner ergĂ€nzte: âUnsere Region hat im vergangenen Jahr hautnah erlebt, wie dramatisch die Folgen von Starkregen und Extremhochwasser sein können. Wir verstehen uns als Pionierregion. Unser Ansatz kann als Blaupause fĂŒr weitere Flusssysteme in Bayern dienen.â