Dienstag, 19.08.2025

MÜNCHEN – Zwei Mitarbeitende eines Eisenbahnunternehmens rangierten am Montag (18.08.2025) gegen 21:20 Uhr einen Autoreisezug am Südbahnhof. Die 36-jährige Triebfahrzeugführerin aus dem Landkreis Mittelsachsen befand sich in Fahrtrichtung am hinteren Ende des Zuges, während der 40-jährige Rangiermitarbeiter an der Zugspitze stand.

Autoreisezug überfahrt Halt-Signal

Der Rangierbegleiter sollte der Lokführerin per Funkgerät mitteilen, wann der Zug anzuhalten habe. Die Fahrdienstleiterin gab der 36-Jährigen die Freigabe, bis zum nächsten Halt-Signal zu fahren. Dieses überfuhr die Triebfahrzeugführerin jedoch. Der vordere Teil des Autoreisezuges gelangte dadurch in einen gesperrten Gleisbereich.

Verspätete Warnung führt zu Entgleisung

Erst als es bereits zu spät war, wies der Rangierbegleiter die Lokführerin auf das Halt-Signal hin, welches sie von ihrer Position nicht sehen konnte. Eine eingeleitete Schnellbremsung konnte die Zugentgleisung nicht mehr verhindern. Ein Waggon schob sich mehrere Meter abseits der Gleise in den Schotterbereich.

Alle 150 Reisende bleiben unverletzt

Die 150 Fahrgäste, die sich zum Unfallzeitpunkt in den Schlafabteilen befanden, blieben unverletzt. Nach Freigabe durch die Staatsanwaltschaft München I erfolgte noch in der Nacht die Wiederaufgleisung des Zug, der seine Fahrt gegen 1:20 Uhr fortsetzen konnte. Den Sachschaden an Gleisober- und -unterbau beziffert die Bundespolizei mit rund 90.000 Euro. Die Beamten ermitteln nun wegen Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs.

Teilen.