Sonntag, 19.10.2025

ROßTAL – Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann würdigte am Sonntag (19.10.2025) beim 75-jährigen Jubiläum der Ortsgruppe Roßtal der Sudetendeutschen Landsmannschaft die bedeutende Rolle der Vertriebenen für Bayern. „Heute ist ein Tag zum Feiern, aber vor allem ein Tag, um Danke zu sagen“, erklärte Herrmann bei der Festveranstaltung.

„Vergelt’s Gott für Ihren großen Einsatz“

„Vergelt’s Gott an die Sudetendeutsche Landsmannschaft für ihren großen Einsatz, für ihren Fleiß und ihre Beharrlichkeit, um unser Land zu einer liebenswerten Heimat zu machen“, sagte der Minister. Die Sudetendeutschen leisten einen wichtigen Beitrag für ein vereintes Europa und stünden wie kaum eine andere Volksgruppe in Europa für Verständigung und Dialog.

Das Jubiläum stehe im Zeichen der Erinnerung an die Vertreibung vor 80 Jahren und den Wunsch, Krieg und Gewalt künftig zu verhindern. Herrmann betonte: „Das Denkmal für die Opfer der Vertreibung hier in Roßtal auf dem Kirchenfriedhof erinnert uns daran, alles zu tun, um Krieg zu verhindern. Das heißt heute: Zusammenstehen und Stärke zeigen, um die Schwachen und Unschuldigen zu schützen.“

Vorbild für gelungene Integration

Die Leistung der Sudetendeutschen mache deutlich, wie Integration gelingen kann, wenn der Wille da ist, sich für die neue Heimat einzubringen. „Sie haben sich Ihren Platz als vierter Stamm Bayerns hart erarbeitet und sind heute nicht mehr aus unserem Land wegzudenken“, erklärte der Integrationsminister.

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft pflege und fördere ihre Tradition und Identität. Sie setze sich für das kulturelle Erbe aller Vertriebenen und für die Sammlung und Bewahrung des materiellen Kulturgutes ein. „Die vielen Ortsgruppen wie hier in Roßtal präsentieren sich bei Umzügen, Musik-, Brauchtums- und Sportveranstaltungen – örtlich und überregional. Ein starkes und wichtiges Zeichen für die Pflege unserer Traditionen.“

Sudetendeutsches Museum als Vorzeigebeispiel

Ein herausragendes Beispiel der erfolgreichen europäischen Erinnerungskultur sei das Sudetendeutsche Museum in München, das zum Europäischen Museum des Jahres 2023 nominiert wurde. Es dokumentiert die Geschichte, das kulturelle Erbe und die Identität der Sudetendeutschen umfassend und leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Vermittlung dieser bedeutenden historischen Zusammenhänge.

„All das zeigt: Die Staatsregierung und die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes stehen fest an Ihrer Seite, denn Sie sind für uns als Kulturträger und Brückenbauer in Europa wichtige Verbündete und Ansprechpartner im Einsatz für unsere Werte“, so Herrmann abschließend.

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