MÜNCHEN – Eine aktuelle Studie des Prognos-Instituts zeigt, dass Führungskräfte in Bayern häufiger im Homeoffice arbeiten als ihre Mitarbeiter. Darüber berichten mehrere Medien am Mittwoch (26.03.2025). Laut der Umfrage nutzen 68,2 Prozent der Geschäftsführer und Vorstände die Möglichkeit des mobilen Arbeitens, während dies bei Angestellten ohne Leitungsfunktion nur auf etwa 40 Prozent zutrifft. Führungskräfte auf mittlerer Ebene arbeiten zu 54 Prozent von zu Hause aus. Die Studie, durchgeführt im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), befragte über 2.000 Erwerbstätige in Bayern.
Unterschiede in Regionen und Jobqualifikation
Trotz der Bedenken vieler Unternehmen hinsichtlich der Produktivität im Homeoffice und dem gehäuften Rückruf der Belegschaft in die Büroräume zeigt die Studie, dass insbesondere Führungskräfte die heimische Arbeitsform bevorzugen. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass in Ballungszentren Bayerns das mobile Arbeiten verbreiteter ist als in ländlichen Gebieten. So hätten in Oberbayern zum Beispiel 44 Prozent der Angestellten die Möglichkeit zum mobilden Arbeiten, in Oberfranken seien es nur 29 Prozent. Zudem bestehe ein Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Homeoffice-Nutzung: Höher qualifizierte Beschäftigte hätten häufiger die Möglichkeit, mobil zu arbeiten.
Homeoffice hat Auswirkungen auf Verkehr
Ein weiterer Aspekt der Studie betrifft die Auswirkungen des mobilen Arbeitens auf den Verkehr. Laut Prognos führe Homeoffice dazu, dass Menschen seltener mit dem Auto zur Arbeit pendeln. Stattdessen griffen viele vermehrt zu öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß. Besonders in ländlichen Regionen bliebe das Auto jedoch mangels Alternativen das wichtigste Verkehrsmittel. Die vbw sieht darin eine Chance, die Verkehrssteuerung flexibler zu gestalten und fordert ein besser abgestimmtes Angebot im öffentlichen Nahverkehr.