Samstag, 18.10.2025

BERLIN – Bei einer Diskussionsrunde in der Bayerischen Landesvertretung haben Experten über die Zukunft der Franken-Sachsen-Magistrale diskutiert. Verkehrsminister Christian Bernreiter forderte, die anstehende Brückensanierung mit der längst überfälligen Elektrifizierung zu verbinden.

Bernreiter appelliert an Bund und Bahn

„Bund und Bahn könnten auf der Franken-Sachsen-Magistrale zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagte Verkehrsminister Bernreiter. „Da auf der Strecke wegen der unvermeidlichen Brückensanierungen ohnehin größere Bauarbeiten anstehen, wäre es ein Schildbürgerstreich, nicht auch die dringend notwendige Elektrifizierung umzusetzen.“

Der Minister verwies auf das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität: „Es gibt meiner Ansicht nach kaum ein Projekt, das so gut zu diesem Titel passt, wie die Elektrifizierung dieser Magistrale. Die Wirtschaftlichkeit wurde bestätigt, Geld sollte da sein, es gibt also keine Ausrede.“

Fahrgäste leiden seit 33 Jahren unter Dieselzügen

Professor Lukas Iffländer vom Fahrgastverband PRO BAHN kritisierte die Verzögerungen: „Seit 1992 ist der Ausbau zwischen Hof und Nürnberg Teil des Bundesverkehrswegeplans. Auch 33 Jahre später leiden die Fahrgäste an lauten und nicht barrierefreien Dieseltriebzügen. Die jetzige Sperrung bringt das Fass endgültig zum Überlaufen.“

Professor Arnd Stephan von der TU Dresden betonte: „Die moderne Eisenbahn des 21. Jahrhunderts zeichnet sich durch zwei Attribute aus: ‚viel‘ und ’schnell‘. Die moderne Bahn fährt weltweit elektrisch, weil es technisch einfacher geht und über den Lebenszyklus wirtschaftlicher ist.“

288 Kilometer lange Magistrale verbindet drei Länder

Die Franken-Sachsen-Magistrale erstreckt sich über rund 288 Kilometer und verbindet Bayern, Sachsen und die Tschechische Republik. Seit Mitte September sind marode Pegnitzbrücken gesperrt und die Strecke ist nicht mehr durchgehend befahrbar – ein erheblicher Einschnitt für tausende Pendler in der Metropolregion Nürnberg.

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