Montag, 22.09.2025

BERLIN / MÜNCHEN – Evelyn Palla (51) wird neue Chefin der Deutschen Bahn und verspricht eine QualitĂ€tsoffensive. „Ab sofort gilt: QualitĂ€t ist Chefinnen-Sache“, erklĂ€rte die designierte Vorstandschefin bei ihrer Vorstellung durch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) am Montag (22.09.2025). Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter begrĂŒĂŸt sowohl die Personalentscheidung als auch die angekĂŒndigten Reformen.

Evelyn Palla verfolgt FĂŒnf-Punkte-Plan gegen Bahn-Chaos

Laut einem Bericht der BILD-Zeitung sieht Pallas Strategie fĂŒnf zentrale Verbesserungen vor: Mehr Sicherheit an Bahnhöfen durch Personal und VideoĂŒberwachung, sauberere ZĂŒge und funktionierende Bordbistros, umfassende Sanierung der maroden Strecken, steigende PĂŒnktlichkeitsraten und eine verbesserte DB Navigator-App. Die PĂŒnktlichkeit solle bis Ende 2029 auf mindestens 70 Prozent bei FernzĂŒgen steigen, langfristig sogar auf 90 Prozent.

Bernreiter begrĂŒĂŸt Fokus auf KerngeschĂ€ft

Der bayerische Verkehrsminister Bernreiter unterstĂŒtzt die Reform-Agenda: „Das Ziel ‚voller Fokus auf ZuverlĂ€ssigkeit‘ von Bundesminister Patrick Schnieder kann ich nur unterstreichen. Das wird nicht ĂŒber Nacht funktionieren, aber der Weg zu internen Reformen bei der Deutschen Bahn muss beschritten werden. Der Konzern muss sich endlich voll auf sein KerngeschĂ€ft konzentrieren, nĂ€mlich Reisende sicher, zuverlĂ€ssig und pĂŒnktlich von A nach B zu bringen.“ Die Personalentscheidung fĂŒr Palla sei richtig, da sie den wichtigen Dreiklang von Betrieb, Infrastruktur und Finanzen beherrsche.

Palla will weniger BĂŒrokratie und mehr Eigenverantwortung

Die neue Bahn-Chefin Palla will auch BĂŒrokratie und Doppelstrukturen abbauen. Der Vorstand soll von acht auf sechs Ressorts verkleinert werden. Auch die Infrastruktur-Tochter DB InfraGO soll unabhĂ€ngiger werden. Als neuer Chef ist Dirk Rompf vorgesehen, was jedoch auf Kritik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stĂ¶ĂŸt.

Gewerkschaften gespalten

WĂ€hrend die Gewerkschaft Deutscher LokomotivfĂŒhrer (GDL) konstruktive Zusammenarbeit anbietet, will die EVG gegen Pallas Ernennung stimmen – allerdings nicht wegen der Person, sondern wegen der geplanten Personalie Rompf fĂŒr die Infrastruktur-Sparte: „Professor Rompf war sechs Jahre lang Vorstandsvorsitzender der DB Netz und ist mit seinem Sparwahn mit Schuld an der heutigen Situation“, sagte Burkert in der BILD.

Teilen.