Mittwoch, 31.12.2025
Viele Menschen möchten ihr Krebsrisiko durch spezielle Lebensmittel oder VitaminprĂ€parate reduzieren. Doch laut Professor Martin Smollich, der sich im GesprĂ€ch mit FOCUS online dazu Ă€ußerte, werden die entscheidenden Faktoren oft ĂŒbersehen: „Wenn Sie Übergewicht und Adipositas vermeiden und keinen Alkohol trinken, senken Sie Ihr ernĂ€hrungsbedingtes Krebsrisiko um ungefĂ€hr 90 Prozent“, erklĂ€rt der ErnĂ€hrungsexperte.

Übergewicht und Alkohol – die wahren Risiken

Smollich betont, dass die öffentliche Wahrnehmung hĂ€ufig auf Zusatzstoffe, Pestizide oder Schwermetalle gerichtet ist. Diese Stoffe seien zwar nicht harmlos, im Vergleich zu Übergewicht und Alkohol aber praktisch vernachlĂ€ssigbar. „Viele denken, sie brauchen Multivitamin-Tabletten, um ihr Krebsrisiko zu senken. Aber das Wesentliche wird nicht angegangen – nĂ€mlich Übergewicht und Alkohol“, so Smollich gegenĂŒber FOCUS online.
Nach Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erkranken in Deutschland jĂ€hrlich etwa 30.000 Menschen aufgrund von Übergewicht und rund 22.000 durch Alkoholkonsum an Krebs. Besonders ein Zuviel an Kalorien und das damit verbundene Bauchfett fördern chronische EntzĂŒndungen – ein zentraler Faktor fĂŒr die Krebsentstehung.

NahrungsergÀnzungsmittel helfen kaum

Smollich stellt klar: Die krebsfördernden Effekte von Übergewicht und Alkohol lassen sich durch einzelne NahrungsergĂ€nzungsmittel wie Vitamin C, D oder MultinĂ€hrstoffprĂ€parate nicht ausgleichen. Viel wichtiger sei es, das eigene Körpergewicht und den Alkoholkonsum im Blick zu behalten.

Empfehlungen fĂŒr die KrebsprĂ€vention

Der World Cancer Research Fund (WCRF) empfiehlt:
  • Viel GemĂŒse, Obst, Vollkorn und HĂŒlsenfrĂŒchte – mindestens 400 Gramm GemĂŒse und Obst, 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag.
  • Wenig Fastfood und industriell verarbeitete Lebensmittel.
  • Rotes Fleisch und Wurstwaren nur in Maßen – maximal 350 bis 500 Gramm pro Woche.
  • Keine Limonaden oder gezuckerten GetrĂ€nke, stattdessen Wasser, ungesĂŒĂŸter Tee oder Kaffee.
  • Alkohol möglichst komplett meiden.
Wer zusĂ€tzlich einen aktiven Lebensstil pflegt, nicht raucht und sich vor zu viel Sonne schĂŒtzt, kann sein Krebsrisiko weiter senken.

Fazit

Die Aussagen von Professor Smollich gegenĂŒber FOCUS online machen deutlich: Die besten Maßnahmen zur KrebsprĂ€vention sind Normalgewicht, Alkoholverzicht und eine ausgewogene ErnĂ€hrung. Einzelne „Superfoods“ oder VitaminprĂ€parate können diese Grundregeln nicht ersetzen.
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