Samstag, 05.07.2025

OBERPFAFFENHOFEN – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder träumt groß: Am Freitag (04.07.2025) verkündete er beim Bayerischen Mondgipfel im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen die Verdoppelung der Investitionen für Bayerns Mondkontrollzentrum. Rund 250 Gäste aus Forschung, Industrie und Politik erlebten eine Veranstaltung der Superlative.

63 Millionen Euro für den Mond-Traum

„Space is the Final Frontier: Wir bauen in Bayern ein Mondkontrollzentrum auf“, erklärte Söder in Anlehnung an Star Trek. Bayern stelle bereits 33 Millionen Euro bereit – doch das reicht dem ambitionierten Ministerpräsidenten nicht. „Wir sind bereit, diese Summe für den schnellen Ausbau mit weiteren 30 Millionen Euro nahezu zu verdoppeln“, kündigte er an.

Roboter überreicht Söder eine „Marsprobe“

Ein besonderer Höhepunkt wartete auf die Gäste: Der humanoide DLR-Roboter Rollin‘ Justin demonstrierte seine Fähigkeiten und überreichte Söder persönlich eine „Marsprobe“. Der Ministerpräsident ließ es sich nicht nehmen, dem Roboter per Handschlag zu danken und sich von dessen Feinfühligkeit zu überzeugen.

OBERPFAFFENHOFEN - 🚀 Mond-Kontrollzentrum in Bayern! Söder verdoppelt Investment auf 63 Millionen Euro - Roboter überreicht "Marsprobe"! 🌙
Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

Kontrollzentrum startet um 2030

Das neue „Human Exploration Control Center“ (HECC) soll ab 2030 europäische Astronauten-Missionen zum Mond, Mars und darüber hinaus steuern. Das DLR investiert weitere 20 Millionen Euro in das ehrgeizige Projekt. „Mit dem Aufbau des Human Exploration Control Center HECC werden die technologischen und infrastrukturellen Grundlagen für einen zukünftigen astronautischen Missionsbetrieb im internationalen Verbund geschaffen“, betont DLR-Vorstandschefin Anke Kaysser-Pyzalla. „Damit wird die rund 60-jährige Geschichte des Raumflugbetriebs am DLR-Standort Oberpfaffenhofen konsequent weiter geführt.“

Deutsche Schlüsselrolle bei Mondmission

Deutschland spielt eine entscheidende Rolle beim Artemis-Programm der NASA. „Der Mond ist nicht nur ein Ziel wissenschaftlicher Neugier, sondern auch ein Schauplatz strategischer und technologischer Weichenstellungen“, erklärt Dr. Walther Pelzer von der Deutschen Raumfahrtagentur. „Mit seiner führenden Rolle beim European Service Module trägt Deutschland im Rahmen des Artemis-Programms eine Schlüsselverantwortung für die Rückkehr des Menschen zum Mond.“

Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

Astronauten trainieren bereits für den Mond

In Köln bereiten sich Astronauten bereits auf Missionen zum Erdbegleioter vor: Die im September 2024 eröffnete LUNA-Anlage simuliert auf 700 Quadratmetern die Mondoberfläche. Hier können zukünftige Raumfahrer und Forscher Missionsaufgaben vorab testen. Die Tests des Missionsbetriebs soll zukünftig das HECC übernehmen.

Erster Schritt bereits gemacht

Der Weg zum ERdtrabanten hat schon begonnen: Mit der NASA-Mission Artemis I flogen 2022 zwei DLR-Messpuppen zum Mond, um die Strahlenbelastung zu messen. Die Folgemission Artemis II startet im April 2026 – diesmal mit echten Astronauten an Bord.

„Weltraumforschung ist der nächste wichtige Schritt für die Menschheit und ein Riesensatz für den Freistaat Bayern“, schwärmte Söder. Der Ministerpräsident sieht die Raumfahrt nicht nur als Science-Fiction, sondern als Wirtschaftsmotor: „Raumfahrt inspiriert und schafft Arbeitsplätze.“

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