SCHEYERN – Rund 100 Auszubildende aus zwölf Berufen haben in diesem Jahr im Bereich der Kreishandwerkerschaft Ingolstadt-Pfaffenhofen ihre Prüfungen erfolgreich abgelegt. Am Donnerstagabend (18.09.2025) erhielten 64 von ihnen im Wittelsbacher Saal des Klosters Scheyern im Rahmen einer feierlichen Freisprechung ihren Gesellenbrief.
Acht Innungen feiern gemeinsam
Die Feier bildete den Höhepunkt für die Absolventinnen und Absolventen der Bauinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen, Friseur-Innung Ingolstadt-Pfaffenhofen, Metzgerinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen, Schreinerinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen, Schlosser-, Schmiede- und Maschinenbauer-Innung Ingolstadt-Pfaffenhofen, Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik Ingolstadt-Pfaffenhofen, Zimmerer-Innung Ingolstadt-Pfaffenhofen sowie Maler- und Lackiererinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen.
Grußworte aus Handwerk und Politik
Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Harald Meier begrüßte die Gäste und gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg. Landrat Albert Gürtner würdigte die Bedeutung des Handwerks für den Landkreis Pfaffenhofen, während Stadtrat Franz Wöhrl die Glückwünsche der Stadt Ingolstadt überbrachte. Christian Moser, Mitglied des Deutschen Bundestages, übermittelte Grüße aus Berlin.
HWK-Präsident warnt vor Herausforderungen
Die Festrede hielt Franz-Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Er verwies auf die aktuellen Herausforderungen: „Wir leben in bewegten Zeiten: globale Konflikte, wirtschaftliche Unsicherheiten, fehlende Fachkräfte und der rasante technologische Wandel durch künstliche Intelligenz prägen unseren Alltag und stellen das Handwerk vor neue Fragen.“
Gleichzeitig zeigte er die Chancen auf: „Auf dem Ausbildungsmarkt schließten rund 6.900 neue Lehrverträge ab – 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Handwerk ist gefragt, attraktiv und zukunftsfähig.“
Traditionelle Freisprechungsformel
Die eigentliche Freisprechung nahm Kreishandwerksmeister Jürgen Seißler vor. Zum Höhepunkt des Abends sprach er die Anwesenden mit der traditionellen Formel frei: „Nach altem deutschen Handwerksbrauch spreche ich Sie frei von den Verpflichtungen, die Sie als Auszubildende eingegangen sind, und ernenne Sie hiermit zu Gesellinnen und Gesellen. Gott schütze das deutsche Handwerk.“
Musikalisch umrahmte die Lehrerband „Burnout“ des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen die Veranstaltung. Mit der Freisprechungsfeier setzte die Region ein starkes Signal für das Handwerk – die jungen Fachkräfte treten nun gut vorbereitet in eine neue Phase ihres Berufslebens ein.