Freitag, 26.09.2025

MÜNCHEN – Zum 45. Jahrestag des Bombenanschlags auf das Münchner Oktoberfest warnt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) vor den Gefahren von rechts. „Rechtsextremismus ist keine Bedrohung von gestern“, sagte er. „Er ist die größte Gefahr für unsere Demokratie – heute mehr denn je.“

Zwölf Tote und über 200 Verletzte

Am 26. September 1980 hatte eine Bombe am Haupteingang zum Oktoberfest zwölf Wiesn-Besucher und den rechtsextremen Täter Gundolf Köhler in den Tod gerissen. Es gab mehr als 200 Verletzte, viele von ihnen leiden bis heute an den Folgen.

Aufklärung erst nach 40 Jahren

Die über Jahrzehnte mangelhafte Aufarbeitung des Anschlags erhielt scharfe Kritik. „Erst zum 40. Jahrestag vor fünf Jahren erhielt die Tat offiziell eine Bewertung als rechtsextremer Anschlag, doch es bleiben immer noch viele Leerstellen der Aufklärung übrig“, sagte Matthias Langgartner von der DGB-Jugend, die seit Jahrzehnten mit dem Kulturreferat das Gedenken organisiert.

Anstieg rechtsextremer Gewalt

„Leider sind die Zeiten rechtsextremer Gewalt kein historisches Phänomen, das wir ad acta legen können“, sagte Reiter. „Mit dem Erstarken rechtsextremer Parteien nimmt auch die Gewalt auf erschreckende Weise zu.“ Die Münchner Beratungsstelle „Before“ verzeichne „einen rasanten Anstieg gewalttätiger Übergriffe, die aus rechtsextremen Motiven begangen werden“, so Reiter.

„Der rechtsterroristische Anschlag auf die Wiesn zeigt, wo die Gefahren für unsere Demokratie sind“, schrieb Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) auf der Plattform X. Sie wünschte den Hinterbliebenen der Opfer „besonders heute viel Kraft“.

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