Mittwoch, 15.10.2025
WÜRZBURG – Schwindelerregende Höhen, enge GebĂ€lke und spektakulĂ€re Ausblicke: Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr WĂŒrzburg trainierten jetzt den Ernstfall in zwei der markantesten Kirchen der Innenstadt. Im NeumĂŒnster und in der Marienkapelle probte das Team die Rettung aus 40 bis 50 Metern Höhe – eine Übung, die Teamgeist, PrĂ€zision und Fitness erfordert.

Rettung aus der Kuppel – Herausforderung NeumĂŒnster

Im NeumĂŒnster hallen die Stimmen der Feuerwehrleute durch das Kirchenschiff, wĂ€hrend sie sich durch eine kleine Luke ins GebĂ€lk wagen. Über ein Seil werden Feuerwehrmann Tobias Klopf und ein Kollege, der als „Verletzter“ agiert, langsam abgeseilt. „Das Szenario: Ein Dachdecker hat sich bei Arbeiten verletzt und muss sitzend gerettet werden“, erklĂ€rt Klopf. Jeder Handgriff muss sitzen, jeder Karabiner doppelt geprĂŒft werden – am Ende gelingt die Rettung sicher und routiniert.

Komplexe Rettung in der Marienkapelle

Wenige Stunden spĂ€ter wartet die nĂ€chste Herausforderung: Im engen Glockenturm der Marienkapelle liegt eine „verunfallte“ Monteurin auf einer Trage. Die Höhenretter bauen eine Seilbahn ĂŒber das Vordach und lassen die Patientin samt Retter sicher zum Unteren Markt hinab – mit einmaligem Blick auf Festung, Weinberge und die DĂ€cher WĂŒrzburgs. „Hier oben muss jeder Schritt wohlĂŒberlegt sein“, sagt Andreas Baumann, Leiter der Höhenrettung.

Teamarbeit und Ausdauer gefragt

Die Höhenretter sind im gesamten Umkreis die einzigen Spezialisten fĂŒr solche EinsĂ€tze. Besonders bei Kirchen stoßen sie auf architektonische Herausforderungen, die viel Übung und KreativitĂ€t verlangen. „Je öfter man es ĂŒbt, umso sicherer wird man“, meint Klopf – und schwĂ€rmt von den einzigartigen Ausblicken, die die Arbeit in luftiger Höhe mit sich bringt.
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