Mittwoch, 30.04.2025

BAYERN – Ein Jahr nach der bundesweiten Teillegalisierung von Cannabis und der Möglichkeit zur Gründung sogenannter Cannabis-Clubs ab dem 1. Juli 2024, wurden in Bayern bislang keine derartigen Anbauvereinigungen genehmigt. Laut Medienberichten gingen Stand Dienstag (25.03.2025) beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) insgesamt 37 Anträge ein, 28 davon befinden sich noch in Prüfung, während acht zurückgezogen und einer abgelehnt wurde.

Bayerische Politik lehnt Vereine weiterhin ab

Im Gegensatz dazu haben andere Bundesländer wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bereits Genehmigungen für solche Clubs erteilt. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) kritisierte die Teillegalisierung und betonte die potenziellen Gefahren für Gesundheit und Jugendschutz. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wies zudem auf zusätzliche Belastungen für Polizei und Justiz hin, trotz eines Rückgangs der Rauschgiftkriminalität um 39 Prozent im Jahr 2024 – bei Cannabis sogar ein Rückgang von knapp 56 Prozent.

Cannabis-Legalisierung weiterhin kontrovers diskutiert

Die Verzögerungen bei den Genehmigungen führen zu Unmut unter den Antragstellern. Kritiker werfen der Staatsregierung vor, den legitimierten Anbau von Cannabis gezielt zu behindern. Aus Wissenschaftskreisen hingegen wurden immer wieder Warnungen laut, die Legalisierung könnte zu einem Anstieg psychischer Krankheiten insbesondere bei Jugendlichen führen, wie Daten aus Kanada belegen sollen.

Teilen.