DEUTSCHLAND – Wenn es draußen milder wird, singen die Vögel lauter, und in Parks, Gärten und auf Balkonen beginnt die Paarungszeit. Viele Menschen glauben, dass Füttern nun überflüssig sei – schließlich finde sich genug Nahrung. Doch gerade in der Übergangszeit kann eine gut geplante, naturnahe Fütterung wertvolle Unterstützung leisten.
Füttern trotz Frühling? Darum ist es sinnvoll
Auch wenn Insekten und andere natürliche Nahrungsquellen im Frühling langsam zurückkehren, bedeutet das nicht, dass die Versorgung für alle Vogelarten gesichert ist. Besonders bei längeren Kälteeinbrüchen, anhaltender Nässe oder bei Arten, die spät brüten, hilft zusätzliches Futter beim Energiehaushalt.
Die Deutsche Wildtier Stiftung empfiehlt daher, zumindest bis in den April hinein weiterzufüttern – vor allem auf dem Balkon, wo es sonst wenig natürliches Futter gibt.
Was in den Futterspender gehört – und was nicht
Ideal ist eine Mischung aus verschiedenen Körnern, Saaten und – je nach Art – auch Fettkomponenten. Geeignet sind unter anderem:
- Sonnenblumenkerne (geschält oder ungeschält)
- Hanfsaat
- Haferflocken
- Rosinen
- Fettknödel (ungesalzen, ohne Plastiknetz)
Verzichten sollte man auf salzhaltige Lebensmittel, Brot oder Küchenabfälle. Auch exotische Körnermischungen für Zier- oder Papageienvögel sind nicht geeignet.
So bleibt die Futterstelle hygienisch und sicher
Futterspender auf dem Balkon sollten regelmäßig gereinigt und möglichst regengeschützt aufgehängt werden. Offene Futterstellen sollten täglich von alten Resten befreit werden. Um Krankheiten zu vermeiden, empfiehlt sich eine erhöhte, gut einsehbare Position – mit ausreichend Abstand zur Glasscheibe und Katzenzugang.
Wichtig ist außerdem: kein Futter in Näpfen mit stehendem Wasser oder in direkten Blumentöpfen. Beides kann Bakterien und Schimmel begünstigen.
Mehr als nur Futter: Wasser und Unterschlupf
Zusätzlich zum Futter freuen sich Vögel über eine flache Wasserschale zum Trinken und Baden. Auch kleine „Wildecken“ mit Zweigen, Laub oder selbst gebauten Nisthilfen können auf Balkonen eingerichtet werden und bieten Lebensraum für mehr Artenvielfalt mitten in der Stadt.