Samstag, 13.09.2025

NÜRNBERG – Zwei kleine Humboldtpinguine sorgen im Tiergarten Nürnberg für große Freude! Die Küken Ernie und Bärbel erblickten bereits Ende April 2025 das Licht der Welt und vergrößerten die Pinguinkolonie auf stolze 21 Tiere. Allerdings blieben die beiden Jungtiere monatelang in ihren Nestern versteckt, wo fürsorgliche Eltern sie mit Futter versorgten. Mittlerweile, so berichtet der Tiergarten am Freitag (12.09.2025) wagt sich der Pinguinnachwuchs aber regelmäßig aus den Bruthöhlen heraus – Ernie und Bärbel entdecken nun neugierig die Außenanlage und planschen durch das Wasserbecken.

Pinguinnachwuchs schon fast ausgewachsen

Obwohl die Jungvögel bereits nahezu die Größe ihrer erwachsenen Artgenossen erreicht haben und als ausgewachsen gelten, verrät ihr Gefieder noch das junge Alter. Im Gegensatz zu den erwachsenen Pinguinen fehlt ihnen der charakteristische schwarze Bruststreifen und die weiße Zeichnung über den Augen. Erst mit etwa einem Jahr durchlaufen sie die Mauser und erhalten ihr endgültiges Federkleid.

Elterliche Fürsorge bei Pinguinnachwuchs unterschiedlich ausgeprägt

„Die Eltern beider Küken haben sich fürsorglich um ihren Nachwuchs gekümmert“, erklärt Tierpflegerin Bina John. Während Bärbel bereits selbstständig Nahrung zu sich nimmt, verlässt sich Ernie noch auf die elterliche Versorgung. „Dabei kann es schon mal etwas lauter werden: Mit sogenannten Bettellauten bittet er seine Eltern um Futter.“

NÜRNBERG - 🐧 Süße Überraschung im Tiergarten! Pinguinnachwuchs Ernie und Bärbel erkunden nach Monaten im behäteten Nest ihre Welt! 🎉
Foto Tiergarten Nürnberg | Thomas Hahn

Bärbels Mutter Nina stammt ebenfalls aus Nürnberg, ihr Vater Hannes kam aus Berlin in die Frankenmetropole. Bei der Fütterung würgen die Elterntiere unverdauten Fisch hervor und lassen ihn direkt in die geöffneten Schnäbel ihrer Sprösslinge fallen.

Bedrohte Art braucht Schutz durch Zoos

Humboldtpinguine zählen zu den am stärksten gefährdeten Pinguinarten weltweit, obwohl europäische Zoos sie häufig halten. An den Küsten Chiles und Perus schrumpfen die natürlichen Bestände jedoch kontinuierlich. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art deshalb als gefährdet ein. Plastikverschmutzung und Überfischung der Weltmeere setzen den Meeresbewohnern stark zu. Reservepopulationen in Zoos und jeder Pinguinnachwuchs leisten daher einen wichtigen Beitrag zum Arterhalt.

Die Artenschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins“ arbeitet mit Partnern in Chile und Peru daran, den natürlichen Lebensraum zu bewahren und betreibt umfangreiche Forschung. Viele Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten e.V., darunter auch der Tiergarten Nürnberg, unterstützen diese wichtige Arbeit.

Eric Paul
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