Sonntag, 07.12.2025

EICHSTÄTT – AnlagebetrĂŒger erbeuteten in einem Zeitraum bis September 2025 mehr als 130.000 Euro von einem Mann aus dem Landkreis EichstĂ€tt. Der Kontakt zum Opfer entstand ĂŒber Werbeanzeigen im Internet.

Vier Chatgruppen mit falschen Trading-Tipps

Der GeschĂ€digte machte ĂŒber Werbeanzeigen in einem sozialen Medium auf vermeintliche Aktientipps aufmerksam und gelangte ĂŒber diesen Weg in vier unterschiedliche Chatgruppen, in denen vermeintlich professionell Handelstipps ausgetauscht wurden. In allen vier Gruppen war die Vorgehensweise die gleiche: Zuerst tauschten die Teilnehmer Tipps zum Handel mit Aktien und KryptowĂ€hrungen aus, bevor dann zum Download einer vermeintlichen Trading-App geraten wurde.

Durch diese Apps sollte der Handel noch effizienter und gĂŒnstiger stattfinden. TatsĂ€chlich gaukelten die BetrĂŒger dem 58-jĂ€hrigen Angestellten einen Handel jedoch nur vor. Sein eingesetztes Kapital war bereits mit der Einzahlung von den BetrĂŒgern entwendet worden.

KI-Chatbots spielen weitere Chatteilnehmer

In den Chatgruppen befanden sich eine Vielzahl vermeintlicher Personen, die sich allesamt positiv ĂŒber die Apps Ă€ußerten. So entstand der Anschein, es handle sich um ein seriöses Angebot. TatsĂ€chlich handelte es sich bei den weiteren Chatteilnehmern jedoch ebenfalls um die TĂ€ter und teilweise um automatische, KI-generierte Chatbots.

8 Millionen Euro Schaden in der Region

Im laufenden Jahr erbeuteten BetrĂŒger mit dieser Masche alleine in der Region 10 mehr als 8 Millionen Euro durch sogenannten Online-Anlagebetrug. Durch kein anderes Internetdelikt entstand mehr Schaden. 2025 registrierte die Kriminalpolizei Ingolstadt bereits mehr als 200 FĂ€lle im ZustĂ€ndigkeitsbereich.

„Dass es sich um eine Betrugs-Webseite handelt, kann man meist schon an der Aufmachung erkennen. Viele sehen sich sehr Ă€hnlich, da hĂ€ufig dieselben Technologieanbieter verwendet werden“, so Kriminalhauptkommissar Christian Reichmann von der Kripo Ingolstadt.

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