SCHWANDORF â Kunstfahnder des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) haben eine internationale Fälscher-Bande zerschlagen, die mit gefälschten Meisterwerken von Picasso, Rembrandt und Rubens Millionen ergaunern wollte. Bei einer groĂangelegten Razzia am Mittwoch (15.10.2025) in elf deutschen Städten, fĂźnf Schweizer Kantonen und Liechtenstein nahmen rund 100 Polizeibeamte elf Personen fest.
Haupttäter bot Rembrandt fßr 120 Millionen zum Kauf an
Der 77-jährige Hauptbeschuldigte aus dem Raum Schwandorf bot zunächst zwei angeblich originale Picasso-Gemälde auf dem Kunstmarkt an, darunter eines der berĂźhmten âDora Maarâ-Portraits. Besonders dreist: Er versuchte das weltberĂźhmte Rembrandt-Gemälde âStaalmeestersâ fĂźr 120 Millionen Franken zu verkaufen â obwohl das Original seit Jahrzehnten im Amsterdamer Rijksmuseum hängt.
Die Betrßger behaupteten, ihr Bild sei das wahre Original und das Museum besitze lediglich eine Kopie. Ein Kunstsachverständiger entlarvte am Einsatztag die dreiste Lßge: Bei dem angebotenen Werk handelt es sich um eine Kopie aus dem 20. Jahrhundert, die einer 84-jährigen Schweizerin gehÜrte.
19 weitere Fälschungen fßr bis zu 14 Millionen Euro angeboten
Die Ermittlungsgruppe âDora Maarâ deckte auf, dass der Haupttäter zusätzlich 19 weitere gefälschte Meisterwerke verkaufen wollte. Darunter befanden sich Werke von Rubens (âHeiliger Sebastianâ), van Dyck (âMaria mit Kindâ), Modigliani (âStudy of a Headâ) und sogar Frida Kahlo (âNostalgie 1935â). Die Preise rangierten zwischen 400.000 Euro und 14 Millionen Euro pro Kunstwerk.
Falscher Gutachter lieferte Echtheitszertifikate
Ein 74-jähriger Komplize aus Rheinland-Pfalz fertigte eigens gefälschte Expertisen an, die die Echtheit der Kunstwerke bestätigen sollten. Beide Haupttäter erhielten Haftbefehle, die jedoch unter Auflagen auĂer Vollzug gesetzt wurden. Die Staatsanwaltschaft Amberg und das BLKA arbeiten eng mit den Schweizer BehĂśrden zusammen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler umfangreich Dokumente, Mobiltelefone, Speichermedien und eine Vielzahl an vermeintlichen Kunstfälschungen sicher. Alle beschlagnahmten Gemälde werden in den kommenden Wochen intensiv von Experten begutachtet.
