Mittwoch, 29.10.2025

NÜRNBERG – Der Tiergarten der Stadt Nürnberg kann einen großartigen Erfolg bei der Luchszucht vermelden: Im Sommer gab es dreifachen Nachwuchs bei den Karpatenluchsen. Inzwischen steht fest – es sind zwei Kuder und eine Katze. Parallel dazu sorgt ein ausgewilderter Nürnberger Luchs für eine Sensation in Sachsen.

Erste Impfung und medizinische Untersuchung

Die drei Jungtiere haben vor kurzem ihre erste Impfung gegen verschiedene Katzenkrankheiten erhalten und wurden tiermedizinisch untersucht. Der Tiergarten beteiligt sich mit den Luchsen am Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA. Welches der Jungtiere in andere Einrichtungen umzieht oder ausgewildert wird, steht noch nicht fest.

Sensation in Sachsen: Erste Luchsgeburt seit 300 Jahren

Für große Freude sorgt Luchs „Chapo“, der 2023 im Tiergarten geboren und im Juli 2024 im Westerzgebirge ausgewildert wurde: Er ist höchstwahrscheinlich Vater geworden. Das Projektteam von „RELynx Sachsen“ stellte über Fotofallen fest, dass die ebenfalls 2024 ausgewilderte Katze „Alva“ mit zwei Jungtieren durch die Wälder streift. Damit kann erstmals seit fast 300 Jahren wieder eine Luchsreproduktion in Sachsen bestätigt werden.

Erfolgreiche Auswilderungsstrategie

Ende Juli wurde bereits ein einjähriger Luchs aus dem Tiergarten im Schwarzwald ausgewildert. Zuvor verbrachte er Monate in einem Koordinationsgehege im Tierpark Oberwald des Zoos Karlsruhe mit minimalem Menschenkontakt. „Der Moment, in dem ein Tier nach monate-, manchmal jahrelanger Vorbereitung ausgewildert wird, gehört zu den absoluten Höhepunkten unserer Artenschutzarbeit“, sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter des Tiergartens.

Optimale Bedingungen für Auswilderung

Die Luchs-Anlage im Nürnberger Tiergarten bietet mit 1.850 Quadratmetern, reicher Strukturierung und Bewaldung ideale Voraussetzungen. Die Luchse erhalten Rehe als natürliche Hauptbeute vom Forstbetrieb Nürnberg, was eine Fehlprägung verhindert.

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