NÜRNBERG – Die Löhne und Gehälter in Deutschland sind 2024 kräftig gestiegen. Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten erreichte monatlich 4.013 Euro – ein Plus von 218 Euro oder 5,7 Prozent gegenüber 2023. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Montag (21.07.2025) mit. Das deutliche Plus erklärt sich insbesondere durch Entgeltzuwächse infolge höherer Tarifabschlüsse. Die Statistik zeigt dabei erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen und Regionen.
Gender-Pay-Gap sinkt auf 346 Euro
Männer verdienten im Median 4.138 Euro, Frauen 3.793 Euro. Die Differenz von 346 Euro liegt 21 Euro unter dem Vorjahresniveau. Dieser unbereinigte Gender-Pay-Gap hat verschiedene Ursachen: unterschiedliche Berufsfelder und Branchen sowie familienbedingte Erwerbsunterbrechungen bei Frauen, die Aufstiegschancen verzögern oder verhindern können.
Hamburg führt, Mecklenburg-Vorpommern Schlusslicht
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede:
- Spitzenreiter: Hamburg (4.527 Euro), Baden-Württemberg (4.356 Euro), Hessen (4.325 Euro)
- Schlusslichter: Mecklenburg-Vorpommern (3.294 Euro), Thüringen (3.307 Euro), Sachsen-Anhalt (3.353 Euro)
Bildung zahlt sich aus
Die Qualifikation beeinflusst das Gehalt erheblich:
- Ohne Berufsabschluss: 2.987 Euro
- Mit Berufsabschluss: 3.870 Euro
- Akademiker: 5.916 Euro
Erfahrung macht sich bezahlt
Mit dem Lebensalter steigt auch das Entgelt:
- Unter 25 Jahre: 3.061 Euro
- 25 bis 54 Jahre: 4.079 Euro
- Ab 55 Jahre: 4.165 Euro
Die Bundesagentur für Arbeit hat mit den neuen Zahlen auch ihren Entgeltatlas aktualisiert. Dort können die Entgelte für alle Berufe abgerufen werden unter: web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas
Die Daten basieren auf Arbeitgebermeldungen zur Sozialversicherung und berücksichtigen nur Vollzeitbeschäftigte. Das Medianentgelt bedeutet: Die Hälfte der Beschäftigten verdient weniger, die andere Hälfte mehr als diesen Betrag.