MÜNCHEN – Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber kündigte in München eine Stärkung des Naturschutzes mit Landesmitteln an. Trotz der von Konsolidierungsmaßnahmen geprägten Haushaltslage stellt Bayern im kommenden Doppelhaushalt 2026/27 jeweils zehn Millionen Euro zusätzlich für den Naturschutz zur Verfügung.
160 Millionen Euro jährlich für Naturschutz
„Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt hat für die Staatsregierung herausragende Bedeutung. Trotz aller wirtschaftlicher Herausforderungen stärken wir den Naturschutz in Bayern mit Landesmitteln noch einmal“, betonte Glauber. Für Maßnahmen im Kernbereich des Naturschutzes sind im aktuellen Doppelhaushalt 2024/2025 noch jährlich rund 160 Millionen Euro vorgesehen.
Bund kürzt Millionen bei kooperativem Naturschutz
Gleichzeitig forderte der Minister Klarheit vom Bund: „Die neue Bundesregierung muss die Kürzungen beim kooperativen Naturschutz zurücknehmen. Bei der Naturschutzförderung in Bayern ist inzwischen ein Minus im zweistelligen Millionenbereich aufgelaufen, das so mit Landesmitteln nicht mehr ausgleichbar ist.“ In Bayern fehlen seit 2024 jährlich Bundesmittel von rund sechs Millionen Euro für Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege.
EU-Pläne gefährden bewährte Strukturen
Bayern setzte sich im Bundesrat für Nachbesserungen bei den EU-Vorschlägen für den Mehrjährigen Finanzrahmen 2028-2034 ein. Besonders kritisch sieht Glauber die geplante Auflösung des EU-LIFE-Programms – dem einzigen rein naturschutzbezogenen Förderprogramm der EU. „Die Pläne der EU-Kommission gefährden bewährte Strukturen, schwächen die regionale Umsetzung und lassen die Länder mit der wichtigen Aufgabe Naturschutz allein.“ Der Landtag muss dem Haushaltsentwurf noch zustimmen.

