INGOLSTADT – Eine lebensgefährliche Geisterfahrt auf der A9 führte am späten Mittwochabend (19.03.2025) zu einem schweren Verkehrsunfall mit hohem Sachschaden. Ein 66-jähriger Mann aus dem Landkreis Neuburg wendete mit seinem Fahrzeug auf der durchgehenden Fahrbahn in Richtung München und fuhr als Falschfahrer weiter.
Zusammenstoß mit mehreren Fahrzeugen
Gegen 22:50 Uhr ereignete sich das gefährliche Manöver in Höhe des Parkplatzes Baarer Weiher. Eine 34-jährige Hamburgerin, die auf dem linken Fahrstreifen unterwegs war, konnte den Geisterfahrer nicht mehr ausweichen und prallte mit der linken Fahrzeugfront gegen das linke Heck des entgegenkommenden Autos. Durch den Aufprall wurde fast das gesamte Heck des Falschfahrers abgerissen.
Ihr Wagen schleuderte daraufhin nach rechts und kollidierte mit einem BMW-Fahrer aus Kühbach, der auf der mittleren Spur unterwegs war. Ein 23-jähriger Fahrer aus Schrobenhausen, der auf der rechten Spur fuhr, konnte das Unfallgeschehen noch erkennen und kam nach einer Vollbremsung am Seitenstreifen zum Stehen. Doch ein nachfolgender 64-jähriger Mann aus Reichertshofen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr mit seinem Transporter auf.
Falschfahrer fährt trotz Zerstörung weiter
Obwohl sein Fahrzeug massiv beschädigt war, setzte der 66-Jährige seine Fahrt als Geisterfahrer fort – für weitere sechs Kilometer! Mehrere Polizeistreifen sperrten die Autobahn und versuchten, den Mann zu stoppen. Kurz vor der Anschlussstelle Ingolstadt Süd gelang es einer Streife der Verkehrspolizei Ingolstadt schließlich, das Fahrzeug zu blockieren und den Falschfahrer ohne Kollision zum Stehen zu bringen.
Verletzte, Trümmerfeld und Vollsperrung
Die 34-jährige Unfallfahrerin aus Hamburg erlitt leichte Verletzungen und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Der Falschfahrer und seine 41-jährige Tochter, die auf dem Beifahrersitz saß, wurden ebenfalls medizinisch betreut – sie wirkten stark desorientiert.
Die A9 blieb bis etwa 00:30 Uhr gesperrt. Der Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Mehrere Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Feuerwehr Manching war mit 22 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen vor Ort, auch die Autobahnmeisterei kümmerte sich um die Reinigung der Fahrbahn.