WIESBADEN â Urlauber unterschätzen häufig die Gefahr von Diebstählen in Hotels. Kriminelle nutzen dabei geschickt kleine Unachtsamkeiten aus, um an ZimmerschlĂźssel zu gelangen und unbemerkt Wertgegenstände zu entwenden. Besonders problematisch: Ein solcher Diebstahl ist oft nicht versichert.
Diebstahl der ZimmerschlĂźssel am FrĂźhstĂźcksbuffet
HotelschlĂźssel mit auffälligen Anhängern oder SchlĂźsselkarten stehen im Fokus der Täter. âOft lassen Reisende die SchlĂźssel auf dem Tisch liegen, während sie sich am FrĂźhstĂźcksbuffet bedienen. Doch das ist eine Einladung fĂźr Diebe, die in aller Seelenruhe das Zimmer durchwĂźhlen kĂśnnenâ, warnt Nicole GĂźnter, Expertin fĂźr Sachschäden bei der R+V Versicherung.
GĂźnter empfiehlt, den SchlĂźssel beim FrĂźhstĂźck stets bei sich zu tragen, da im morgendlichen Trubel oft nicht auffällt, wenn sich Fremde unter die Gäste mischen. Auch bei der Abgabe an der Rezeption ist Vorsicht geboten. Der SchlĂźssel sollte direkt einem Mitarbeiter Ăźberreicht und nicht einfach auf dem Tresen abgelegt werden â besonders bei groĂem Andrang.
Versicherungsschutz oft nicht gegeben
Besonders ärgerlich fĂźr Betroffene: In vielen Fällen Ăźbernimmt die Versicherung den Schaden nicht. âDie Hausratversicherung greift nur, wenn eindeutig eingebrochen wurde. Beim Ăffnen mit dem SchlĂźssel sind jedoch keine sichtbaren Spuren vorhandenâ, erklärt die R+V-Expertin. Nur wenn Täter im Zimmer den Safe oder Schränke aufbrechen, tritt die Versicherung ein. FĂźr Bargeld und Wertsachen gelten zudem meist HĂśchstbeträge bei der Entschädigung.
Gepäckaufbewahrung birgt weitere Risiken
Auch bei der Abreise lauern Gefahren. Viele Hotels bieten zwar Abstellräume fĂźr Koffer in der Nähe der Rezeption an, doch dort sind diese nicht automatisch sicher. âIn der Urlaubszeit herrscht hier viel Betrieb. Selten wird kontrolliert, wer den Raum betrittâ, so Schadensexpertin GĂźnter. Bei Gepäckdiebstahl bleiben Reisende oft auf den Kosten sitzen, da die Aufbewahrung nur eine kostenlose Gefälligkeit des Hotels darstellt und âeinfacher Diebstahlâ meist von der Reisegepäckversicherung ausgeschlossen ist.
Das R+V-Infocenter rät bei einem Diebstahl zur sofortigen Information der Hotelleitung und Anzeige bei der Polizei. EC- und Kreditkarten sollten schnell ßber den zentralen Sperr-Notruf 116 116 gesperrt werden. Bei entwendeten Ausweisdokumenten im Ausland ist die deutsche Botschaft zuständig. Kopien von wichtigen Dokumenten erleichtern die Wiederbeschaffung erheblich.