Donnerstag, 13.11.2025

HOLZKIRCHEN – BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann schlägt Alarm: Seit Monaten gibt es kaum noch Streckenabschnitte im 840 Kilometer langen Netz der Bayerischen Regiobahn, in denen der Zugbetrieb ohne Probleme läuft. Der Grund: Chaotische Bauarbeiten der DB InfraGO AG.

„Wir sind kurz davor, gar nicht mehr zu fahren“

„Wir sind kurz davor, alles hinzuschmeißen und gar nicht mehr zu fahren“, schimpft der sichtlich aufgewühlte BRB-Chef am Dienstag (12.11.2025) in Holzkirchen. Die DB InfraGO AG plant überall Bauarbeiten, kommt aber mit der Realisierung nicht hinterher. „Von einem auf den anderen Tag gehen Baustellen länger, andere Baustellen sind kurzfristig abgesagt, wieder andere überlagern sich“, kritisiert Schuchmann.

Fahrpläne nach Schätzung erstellt

Bestes Beispiel sei die jüngste Baumaßnahme, die am Freitag (14.11.2025) auf der RE5 an drei verschiedenen Stellen überlagert beginnt. Bis jetzt liegen der BRB keine Fahrplanunterlagen der DB InfraGO AG vor. „Unsere Betriebsplanung plant derzeit nur ungefähr. Das ist kein Witz, sondern bittere Realität!“, so Schuchmann.

20 Minuten Verspätung eingeplant

Zwischen München Ost und Rosenheim sind Eingleisigkeiten geplant, die zu Zugverspätungen führen. Um diese zu vermeiden, plant die BRB sogenannte Vorplanfahrten – Züge fahren früher in München los. „Zeiten dafür haben wir nicht, also schätzen wir ab, dass 20 Minuten Verspätungen auflaufen“, erklärt der Geschäftsführer das Dilemma.

Personal muss Fahrgast-Kritik aushalten

„Wir befinden uns am Rand des gerade noch Leist- und Zumutbaren“, verdeutlicht der BRB-Chef. Das Fahrpersonal auf den Zügen muss mit der berechtigten Kritik der Fahrgäste umgehen und viele Sprüche von aufgebrachten Reisenden aushalten. Baumaßnahmen in diesem Umfang brauchen eigentlich zwei Monate Vorlauf – die BRB hat gerade mal drei Tage.

Schuchmanns Fazit: „Verlässliche Zugfahrten sind nicht mehr möglich. Wir können den Zugverkehr so kaum noch aufrechterhalten!“

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