BAMBERG – Ein tierischer Irrläufer sorgte kürzlich für Aufregung auf dem Klinikgelände am Bruderwald. Ein Biber hatte sich laut einer Mitteilung der Stadt Bamberg vom Dienstag (15.04.2025) ins Parkhaus verirrt und dort über mehrere Tage aufgehalten, bevor er von einem Expertenteam in einer Mülltonne eingefangen und an der Regnitz wieder ausgewildert wurde.
Auf Biber-Suche im Parkhaus
Der ungewöhnliche Gast wurde von Klinikmitarbeitern bereits seit drei Tagen auf einem der oberen Parkdecks beobachtet. Nach der Alarmierung rückten gleich mehrere Fachleute an: der städtische Biberberater Jürgen Vollmer, Naturschutzbeauftragter Thomas Fischer, die Wasserschutzpolizei sowie die Biberberaterin für Nordbayern, Berit Arndt. Letztlich entdeckte man den erschöpften Nager auf dem dritten Parkdeck – sicher in einer Ecke.
„Biber können mit ihren scharfen Zähnen große Bäume fällen, und niemand möchte von einem gebissen werden“, betonte Polizeihauptkommissar Matthias Stingl. Um die Situation sicher zu lösen, griff das Team zu einer einfachen, aber wirkungsvollen Methode: Eine Mülltonne wurde vorsichtig vor dem Tier positioniert – und der Biber mit sanftem Nachdruck hineingeleitet.
Neue Heimat an der Regnitz
Da die beiden Weiher in der Nähe des Klinikums zu klein für eine dauerhafte Ansiedlung seien, wurde das Tier kurzerhand im Dienstwagen der Wasserschutzpolizei an die Regnitz gebracht. Dort wurde der Biber in ein geeignetes Revier entlassen.
Biberberater Vollmer erklärt: „Eine Biberfamilie besteht in der Regel aus den Elterntieren und zwei Generationen von Jungtieren. Wenn die nächsten Jungtiere geboren werden, machen sich die ältesten Jungtiere auf die Suche nach neuen Revieren. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass die Tiere an ungeeigneten Orten stranden.“
Strenger Artenschutz
Biber stehen in Deutschland unter strengem Artenschutz. Sie dürfen weder gefangen noch verletzt oder gar getötet werden. Auch ihre Bauten sind besonders geschützt. Zuständig für solche Fälle ist die Untere Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit der Biberberatung.
Die Stadt Bamberg ruft zudem Hundebesitzerinnen und -besitzer auf, ihre Vierbeiner an Gewässern an der Leine zu führen – zum Schutz der heimischen Tierwelt und zur eigenen Sicherheit.