MÜNCHEN – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zog am Mittwoch (26.11.2025) eine alarmierende Bilanz der europaweiten Schwerverkehrskontrollen „Truck&Bus“ vom 17. bis 23. November. Die Bayerische Polizei überprüfte 3.780 Lastwagen und Busse und stellte bei 1.533 Fahrzeugen und Fahrern teils mehrere Verstöße fest. In 167 Fällen untersagten die Beamten die Weiterfahrt wegen erheblicher technischer Mängel.
Gravierende Mängel bei jedem vierten Fahrzeug
„Die Ergebnisse unserer Schwerpunktkontrollen sind alarmierend: Noch immer halten sich viel zu viele Lastwagen-Fahrer trotz hoher Unfallrisiken nicht an die Vorschriften oder sind mit erheblich mangelhaften Fahrzeugen unterwegs“, erklärte Herrmann. Die Spezialisten stoppten Fahrzeuge wegen unzureichender Beleuchtung, defekter Bremsanlagen oder abgefahrener Reifen. Unter den kontrollierten Fahrzeugen befanden sich auch 69 Gefahrguttransporter.
13.218 Lastwagen-Unfälle in Bayern 2024
Die Unfallstatistik verdeutlicht die Dringlichkeit konsequenter Kontrollen: Im Jahr 2024 registrierte Bayern 13.218 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lastwagen – ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (14.859). Dennoch verloren 88 Menschen bei diesen Unfällen ihr Leben (2023: 93), 3.442 Personen erlitten Verletzungen (2023: 3.915).
Moderne Technik für schärfere Kontrollen
„Wir intensivieren daher die Kontrollen von Lastwagen und Bussen auf Bayerns Straßen weiter“, kündigte der Minister an. Ein Großteil der Unfälle entstehe durch Abbiegefehler, fehlenden Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Übermüdung und Ablenkung. Für verstärkte Kontrollen setzt Bayern auf modernste Technik wie spezielle Geräte zur Analyse von Lenk- und Ruhezeiten, digitale Abstandsmesssysteme oder mobile Lastwagen-Waagen.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Güterverkehr, dem Zoll sowie Veterinär- und Gewerbeaufsichtsämtern soll ausgebaut werden.

