BAD KISSINGEN – Der Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen organisierte bereits am Dienstag (30.09.2025) eine Protestaktion am historischen Rathaus. Dabei verlangten die Aktiven mehr RĂźcksichtnahme von Radfahrern und E-Roller-Nutzern auf die Menschen zu FuĂ. Die Mitglieder stellten Informationstische auf und verteilten Plakate, um auf die geltende Regelung hinzuweisen: In der FuĂgängerzone dĂźrfen zwischen 10 und 18 Uhr keine Zweiräder fahren. Ziel sei es, das attraktive Zentrum als entspannten Treffpunkt fĂźr alle Altersgruppen zu bewahren.
BĂźrger schildern Seniorenbeirat drastische Erfahrungen
Die Reaktion der BevĂślkerung Ăźbertraf die Erwartungen der Organisatoren deutlich. Viele Vorbeikommende erzählten von ihren negativen Erlebnissen: Immer wieder ignorieren Zweiradfahrer die Vorschriften und rasen durch das Zentrum. Mitglieder des Gremiums berichteten von unangenehmen Konfrontationen – wenn sie hĂśflich um das Absteigen baten, ernteten sie oft Beschimpfungen und aggressive Reaktionen.
Besonders erschĂźtternd war die Schilderung einer Frau: Sie war in der Vergangenheit von einem Radfahrer erfasst und so schwer getroffen worden, dass Ărzte sie stationär behandeln mussten. Die Aktivisten zählten während allein während ihrer vierstĂźndigen Kundgebung rund 25 VerstĂśĂe. Die meisten Angesprochenen reagierten verständnisvoll – nur wenige Uneinsichtige ignorierten die Bitte.
Auch KurhausstraĂe wird zur Rennstrecke
Die Kritik beschränkte sich nicht aufs Zentrum. Wiederholt kam die KurhausstraĂe zur Sprache, wo Radfahrer regelmäĂig mit hohem Tempo unterwegs sind. Ein älterer Anwohner schilderte frustriert, wie er sich dort an Hauswänden entlang drĂźcken mĂźsse, weil die StraĂe zur Rennstrecke geworden sei.
Hermann-Josef Dresbach, der das Gremium leitet, stellte klar: Man richte sich keineswegs grundsätzlich gegen Menschen auf dem Rad. Im Gegenteil – das Radeln sei eine wunderbare Art der Fortbewegung. Auch die städtischen Anstrengungen fĂźr bessere Radwege verdienen Lob. Doch das Zentrum gehĂśre nun mal den Menschen zu FuĂ – Senioren, Familien mit kleinen Kindern, Touristen. Es sei eben keine Fahrradstrecke, wo FuĂgänger geduldet werden.
UnterstĂźtzung von Stadt und BehĂśrden
Polizei und kommunales Ordnungsamt unterstĂźtzten die Aktion – darĂźber zeigten sich die Ehrenamtlichen sehr erfreut. Auch OberbĂźrgermeister Dr. Dirk Vogel äuĂerte sich anerkennend Ăźber das Engagement: Die freiwillig Aktiven wĂźrden nicht zĂśgern, deutlich Stellung fĂźr ältere BĂźrger zu beziehen.
Das Gremium kĂźndigte an, die gesammelten EindrĂźcke nun grĂźndlich zu analysieren. Schon jetzt sei erkennbar: Die Hinweistafeln zum Fahrverbot mĂźssten deutlicher gestaltet werden.

