BERCHTESGADENER BERGE – Zwei junge Frauen haben am Freitag (22.08.2025) in den Berchtesgadener Alpen unabhängig voneinander schwere Abstürze aus teils über dreißig Metern Höhe überlebt. Beide wurden schwer verletzt gerettet – ein glücklicher Ausgang nach dramatischen Stunden für Retter und Verunglückte.
Absturz am Königssee – Frau stürzt fast 40 Meter ab
Eine 28-jährige Münchnerin rutschte gegen 13:30 Uhr am Ostufersteig des Königssees kurz vor dem Kessel aus und stürzte fast vierzig Meter über steiles Gelände bis in den See. Ihre Begleiterin setzte den Notruf ab und versuchte selbst, das gefährliche Gelände zu überwinden. Wasserwacht, Bergwacht und Feuerwehr fanden die Frau am Steilufer und bargen sie. Ein Rettungshubschrauber brachte die Schwerverletzte nach Salzburg ins Krankenhaus. Auch ihre Begleiterin wurde mit dem Boot zurückgebracht. Die Polizei schließt Fremdverschulden aus. Der Ostufersteig ist ein nicht mehr gewarteter, schwer auffindbarer und in aktuellen Karten nicht mehr verzeichneter Steig.
Zweiter Absturz am Schneibstein – Rettung im letzten Moment
Gegen 16:30 Uhr stürzte eine 19-jährige Frau aus Leipzig im Bereich des Schneibsteins, Gemeinde Schönau am Königssee, mindestens dreißig Meter ab. Die Frau konnte ihren Standort nicht genau angeben. Erst eine Handylokalisation und die terrestrische Suche der Bergwacht führten zum Erfolg. Gegen 18:30 Uhr fanden die Retter die schwer verletzte Frau im Geröllfeld des „Teufelsgemäuers“. Sie hatte im Nebel den Weg verfehlt, war in eine Rinne geraten und abgestürzt. Nach der Erstversorgung wurde sie mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Traunstein geflogen.
Polizei warnt vor Risiken und gibt Hinweise
Beide Unfälle wurden durch den Alpinen Einsatzzug der GPI Piding aufgenommen. Fremdverschulden ist in beiden Fällen ausgeschlossen. Die Polizei empfiehlt, das Ziel einer Bergtour immer Angehörigen oder an der Unterkunft zu hinterlassen. Ohne Handyempfang hätte die Rettung deutlich länger gedauert und noch schlimmere Folgen haben können.