LANDSHUT – Großeinsatz für den Zoll am Dienstag (15.07.2025): Rund 200 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit durchsuchten in den Morgenstunden 34 Wohn- und Geschäftsobjekte in sechs Bundesländern. Die Großrazzia bei der „Besonderen Aufbauorganisation“ (BAO) mit dem Namen „Anserem“ richtete sich gegen Sozialbetrug in der Securitybranche.
Zoll vollstreckt über 40 Durchsuchungsbeschlüsse
Unter Federführung des Hauptzollamts Landshut und im Auftrag der Staatsanwaltschaften Landshut und München I vollstreckten die Beamten mehr als 40 Durchsuchungsbeschlüsse. Die Einsätze erstreckten sich auf Südbayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Beamten stellten Geschäftsunterlagen, Datenträger und Mobiltelefone sicher und führten erste Zeugenvernehmungen durch.
Kettenbetrug mit Scheinfirmen aufgedeckt
Die Beschuldigten stehen im Verdacht, Unternehmen für einen Kettenbetrug genutzt zu haben, um Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen. Nach bisherigen Erkenntnissen entstand dadurch ein Schaden von mindestens 1,5 Millionen Euro für Staats- und Sozialkassen.
Schwarzgeldkreislauf durch Scheinrechnungen
Das Betrugsmodell funktionierte über den An- und Verkauf gefälschter Belege und Rechnungen über nicht erbrachte Leistungen. Arbeitnehmer wurden meist nicht oder nur mit geringerem Lohn zur Sozialversicherung angemeldet und durch Schwarzgeldzahlungen entlohnt.
