STUTTGART – Begegnungen mit Wildschweinen in Städten oder stadtnahen Wäldern nehmen zu. Im Herbst zeigen sich die Tiere besonders aktiv, da sie sich für die Wintermonate eine Fettschicht anlegen müssen und verstärkt nach Nahrung suchen. Die ursprünglichen Waldbewohner weichen in Siedlungsnähe aus, weil sie dort teils noch sichere Rückzugsräume finden. Auch die wieder vermehrt auftretende Afrikanische Schweinepest sorgt vermehr für Unsicherheit. Zum Umgang, falls es zu einem Aufeinandertreffen kommt, gibt die Tierschutzorganisatin PETA am Dienstag (30.09.2025) wertvolle Tipps.
Wildschweine: Abstand halten und auf Wegen bleiben
Bei Begegnungen mit Wildschweinen empfehlen Experten, ausreichend Abstand zu wahren und die Tiere nicht zu bedrängen – besonders wenn sie mit Frischlingen unterwegs sind. Manche Wildschweine in Stadtnähe haben sich an Menschen gewöhnt und flüchten nicht sofort. Kreuzen die Tiere den Weg, sollte ihnen der Vorrang gewährt werden.
Generell ist es ratsam, sich im Wald auf angelegten Wegen zu bewegen. Das dient der eigenen Sicherheit und schont den Lebensraum der Waldbewohner. In von der Schweinepest betroffenen Gebieten können Behörden Betretungsverbote oder Wegegebote verhängen. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
Füttern verboten – Müll lockt Tiere an
Das Füttern von Wildschweinen ist verboten. Die Tiere ernähren sich von Eicheln, Wurzeln, Pilzen, Schnecken und Aas und finden in der Natur ausreichend Nahrung. Zurückgelassene Essensreste oder Abfälle in Parks und Waldnähe locken jedoch nicht nur Wildschweine, sondern auch Ratten und Waschbären an. Deshalb sollten Mülltonnen geschlossen bleiben.
Hundehaltern ist angeraten, ihre Tiere im Wald und in Parks anleinen. Normalerweise reagieren Wildschweine nicht aggressiv, doch jagende Hunde könnten die Tiere provozieren – was für den Hund mit schweren Verletzungen enden kann.
Warnsignale erkennen und richtig reagieren
Schnauben die Wildschweine, stellen den Schwanz auf oder klappern mit den Zähnen, ist Vorsicht geboten. Dann sollte man ruhig und langsam den Rückzug antreten – das Rennen oder hektische Bewegungen scheuchen die Tiere auf. Im unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs empfiehlen die Experten, sich aufzubäumen und in die Hände zu klatschen. Die Tiere haben in der Regel Angst vor Menschen und ziehen sich dann zurück. Wer seinen Garten vor Wildschweinen schützen möchte, sollte auf solide, mindestens 1,5 Meter hohe Zäune setzen, die im Boden verankert sind. Die Tiere wühlen gerne in Grünflächen und Beeten.
Tote Wildschweine melden
Wer ein totes Wildschwein findet, kann den Fund unter Angabe der Geokoordinaten in der „Tierfund-App“ (www.tierfund-kataster.de) melden oder das örtliche Veterinäramt informieren. Das tote Tier darf keinesfalls berührt werden.
Wildschweine erfüllen wichtige Funktionen im Wald: Durch ihr Wühlen vermengen sie nährstoffreiche Humusschichten mit unteren Bodenschichten – lebensnotwendig für Keimlinge. Sie tragen zur Verjüngung des Bestands bei und regulieren Insekten, die sich von Baumteilen ernähren.