Donnerstag, 04.12.2025

MÜNCHEN – Die Bayerische Richtlinie für das Förderprogramm für den Erwerb von emissionsfreien und sauberen Nutzfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb ist im Ministerialblatt veröffentlicht worden. Der Freistaat fördert künftig das Leasing und den Kauf von Brennstoffzellen- und Wasserstoffverbrennerfahrzeugen mit bis zu 80 Prozent der Investitionsmehrkosten.

Aiwanger attackiert Henne-Ei-Problem

Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger betonte die Bedeutung der Maßnahme: „Mit dem neuen Programm gehen wir nun das Henne-Ei-Problem der Wasserstoffmobilität im Nutzfahrzeugbereich an“, wie er laut Pressemitteilung des Ministeriums sagte. In den vergangenen Jahren habe Bayern den Aufbau von Wasserstofftankstellen bereits deutlich vorangebracht.

„Jetzt sorgen wir dafür, dass auch ausreichend Fahrzeuge auf die Straße kommen. So entstehen regionale Wertschöpfungsketten mit Vorbildcharakter“, erklärte Aiwanger. Der Hochlauf der Wasserstoffinfrastruktur sei eine Chance für neue Arbeitsplätze.

Wasserstoffpreis sinkt deutlich

Gleichzeitig gibt es positive Signale für den Preis des Energieträgers an der Zapfsäule. Die Tyczka Hydrogen GmbH hat den Preis an ihrer Tankstelle im Güterverkehrszentrum Augsburg für Betankungen mit 350 bar Druck Anfang Dezember auf 9,50 Euro netto pro Kilogramm grünen Wasserstoff gesenkt.

Weitere Preissenkungen sind bei moderaten Energiepreisen, stabilen Erlösen aus der Treibhausgasminderungsquote und steigender Nachfrage für 2026 zu erwarten.

Kosten wie bei Dieselfahrzeugen

„Bei einem Wasserstoffpreis von etwa zehn Euro pro Kilogramm liegen die laufenden Kosten wasserstoffbetriebener Lastkraftwagen in vielen Anwendungsfällen auf einem ähnlichen Niveau wie bei Dieselfahrzeugen“, so Aiwanger. Dadurch, dass Bayern nun einen Großteil der Investitionsmehrkosten der Fahrzeuge übernehme, werde die Anschaffung für viele Speditionen wirtschaftlich interessant.

Das gelte insbesondere für Einsätze, bei denen rein batterieelektrische Antriebe technisch oder betrieblich an ihre Grenzen stoßen. Der erste Förderaufruf des neuen Programms soll Anfang 2026 stattfinden.

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