BAYERN – Der Waldbrandindex klettert in Bayern auf die höchste Stufe 5. „Da steigt natürlich schon ein bisschen der Puls“, warnt Anton Brattinger, Kreisbrandmeister im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Die Feuerwehren bereiten sich auf ein brandgefährliches Wochenende vor.
Flickenteppich aus Höchstwarnungen
Der Blick auf die Waldbrandgefahrenkarten des Deutschen Wetterdienstes zeigt: Bayern ist ein Flickenteppich aus Stufe-4- und Stufe-5-Warnungen. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen droht Stufe vier, der Nürnberger Flughafen steht bereits auf der höchsten Stufe fünf.
Luftbeobachtung und Wärmebildkameras im Einsatz
Während die Bevölkerung die Sonne genießt, steigen die Sorgen der Einsatzkräfte. Der Landkreis setzt auf flächendeckende Luftbeobachtung: Privatflugzeuge mit ausgebildeten Beobachtern fliegen nachmittags große Waldgebiete ab. Parallel kontrollieren Wärmebildkameras die Böden.

Feuerpatsche ersetzt fehlendes Löschwasser
Kreisbrandmeister Brattinger zeigt ein unverzichtbares Werkzeug: „Das Gerät schimpft sich Feuerpatsche und ist zum Löschen von Flächenbränden ohne Wasser“, erklärt der Fachmann. „Mit der Patsche kann das entzündete Gras ausgeschlagen werden. Es wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und somit erlischt das Feuer.“
Landwirte als Lebensretter mit Güllefässern
Das Wasser in den Feuerwehrfahrzeugen reicht oft nicht lange. Die Lösung kommt aus der Landwirtschaft: „Ein moderner Landwirt mit seinem Güllefass schafft 18.000 Liter“, so Brattinger. Viele Landwirte stellen sich über den Dienst „Red Farmer“ freiwillig zur Verfügung.

Appell an Spaziergänger: Keine Zigarettenstummel!
Brattinger appelliert an die Bevölkerung: „Man soll natürlich keinen Unrat, Glasscherben oder Asche oder Zigarettenstummel im Wald wegwerfen, die dann eben einen Waldbrand auslösen könnten.“ Bei Entdeckung eines Brandes helfen Forstrettungspunkte mit spezieller Nummerierung bei der Ortsangabe.
