MÜNCHEN / NEW YORK – US-Präsident Donald Trump verlängerte am Sonntag (Ortszeit) die Zollpause für Handelspartner bis zum 1. August. Die ursprünglich am 9. Juli endende Frist räumt nun gut drei Wochen mehr Zeit für Verhandlungen ein. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßte am Montag (07.07.2025) die Entscheidung und forderte intensive Gespräche.
Zollpause: Handelspartner erhalten mehr Verhandlungszeit
Trump bestätigte die Fristverlängerung am Sonntagnachmittag und stellte komplette Zollrücknahmen bei erfolgreichen Abkommen in Aussicht. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte er vor Reportern den 1. August als Stichtag genannt, ab dem „das Geld in die USA fließen soll“. Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent bestätigten das neue Datum.
EU-Verhandler müssen Zollpause nutzen
„Bund und EU müssen die zusätzliche Frist jetzt nutzen, um möglichst niedrige Zölle für die Wirtschaft zu erreichen“, erklärte Aiwanger. Bayern habe als exportorientiertes Land größtes Interesse daran, einen Handelskrieg zu verhindern. „Da der US-Präsident in einer Ankündigung der Fristverlängerung sogar eine mögliche komplette Rücknahme der Zölle in Aussicht gestellt hat, müssen die EU-Verhandler diesen Ball aufnehmen und die Chance nutzen.“
Warnung vor Schäden für Autoindustrie
Der Minister mahnte eindringlich: „Jetzt müssen von der Leyen und Weber endlich liefern, sonst nimmt unsere Wirtschaft, gerade auch die bayerische Autoindustrie, großen Schaden!“ Seine Position brachte Aiwanger auf den Punkt: „Die besten Zölle sind keine Zölle.“
USA-Reise bestärkt Aiwanger
Bei seiner Wirtschaftsreise in die USA in der vergangenen Woche führte Aiwanger zahlreiche Gespräche mit Unternehmensvertretern und Politikern. Der allgemeine Tenor: Eine Zuspitzung des Handelskonfliktes vermeiden und zu guter wirtschaftlicher Zusammenarbeit zurückkehren. Möglichst niedrige Zölle nutzen der Wirtschaft und dem Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Verlängerung verschafft der EU nun entscheidende Zeit, um Kompromisse zu finden und Bayern als exportorientiertes Bundesland vor den Folgen eines Handelskrieges zu schützen.