PFAFFENHOFEN AN DER ILM – Zwei Männer mittleren Alters aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen sind nachweislich mit dem Borna-Virus infiziert worden. Einer der beiden Männer sei kürzlich an den Folgen gestorben; der andere befinde sich in intensiv-medizinischer Behandlung. Das teilte das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm am Montag (02.06.2025) mit. „Das sei Besorgnis erregend“, so Landrat Albert Gürtner (FW).
Virus ist äußerst selten aber meist tödlich
Dass sich ein Mensch mit dem lebensbedrohlichen Borna-Virus (BoDV-1) ansteckt, gilt nach Angaben von Experten als äußerst selten. Wie eine Expertin vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) erklärte, handle es sich jedoch um ein „sehr tödliches Virus“: Die allermeisten Betroffenen sterben – trotz medizinischer Versorgung.
Feldspitzmäuse übertragen gefährlichen Virus
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Übertragen wird der Erreger von der Feldspitzmaus, die ihn ausscheidet, ohne selbst zu erkranken. Wie genau das Virus von der Feldspitzmaus auf den Menschen übergeht, ist demnach noch nicht geklärt.
Gesundheitsamt sucht Infektionsweg
Das Gesundheitsamt kläre derzeit „intensiv“ den möglichen Infektionsweg ab und stehe in engem Kontakt mit den Expertinnen und Experten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Bei einem Presse-Gespräch wurde von einer sehr langen Inkubationszeit berichtet: Zwischen der Infektion mit dem Borna-Virus und dem Auftreten der ersten Symptome könnten mehrere Wochen bis ein Monat vergehen. Eine Impfung gegen BoDV-1 gebe es bislang nicht.
Nur wenige Fälle pro Jahr in Deutschland
Die Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig. Seitdem seien dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zu sechs akute Fälle von BoDV-1 Enzephalitis pro Meldejahr übermittelt worden, ein Großteil der Fälle davon in Bayern. Das Landratsamt rät zur Vorsicht beim Umgang mit toten Spitzmäusen und deren Ausscheidungen. Spitzmäuse sollten nicht als Haustiere gehalten werden.