ERLANGEN – Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden unter verschiedenen Formen der Inkontinenz. Doch nur wenige Betroffene suchen sich Hilfe – zu groß ist die Scham. Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Uniklinikums Erlangen möchte am Mittwoch (25.06.2025) mit einer Telefonaktion Tabus brechen.
Drei Expertinnen beraten kostenfrei
Von 18 bis 20 Uhr beantworten drei Fachärztinnen telefonisch Fragen zu Harn- und Stuhlinkontinenz, Senkungsbeschwerden, Beckenbodenschwäche, Schmerzen und Therapiemöglichkeiten. Die Beratung richtet sich an alle Interessierten, die sich individuell, vertraulich und kostenfrei informieren möchten.
Fast jede achte Person betroffen
„Inkontinenz und Beckenbodenbeschwerden sollten nicht länger schambehaftet sein. Fast jede achte Person in Deutschland ist betroffen“, erklärt Dr. Verena Freier, stellvertretende Oberärztin der Urologischen und Kinderurologischen Klinik des Uniklinikums Erlangen. Darunter seien alle Geschlechter und Altersgruppen vertreten.
Ursachen sind vielfältig
Die Ursachen sind vielfältig: Eine übermäßige Beanspruchung des Beckenbodens durch körperlich schwere Arbeit, Schwangerschaft und Geburt, Übergewicht oder chronischen Husten kann die Beschwerden auslösen. In anderen Fällen handelt es sich um eine Alterserscheinung oder eine angeborene Bindegewebsschwäche.
Lebensqualität stark beeinträchtigt
„Viele Betroffene verlieren durch die Beschwerden nicht nur an Lebensqualität, sondern auch an Selbstvertrauen. Sie geben leider häufig ihre Hobbys auf und schränken ihre Sozialkontakte ein“, weiß PD Dr. Stefanie Burghaus, leitende Oberärztin der Frauenklinik. Dabei lässt sich mit einfachen Maßnahmen gut vorbeugen.
Einfache Präventionsmaßnahmen helfen
Ein normales Körpergewicht, der Verzicht auf Tabakkonsum, eine ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Flüssigkeitszufuhr und alltägliche Bewegung können zur Prävention beitragen. Dr. Freier rät: „Trinken Sie ausreichend – und zwar gleichmäßig über den Tag verteilt. Und gehen Sie zur Toilette, sobald die Blase drückt.“
Telefonnummern für die Beratung
- PD Dr. Stefanie Burghaus (Frauenklinik): 09131 / 8540993
- PD Dr. Birgit Bittorf (Chirurgische Klinik): 09131 / 8540994
- Dr. Verena Freier (Urologische Klinik): 09131 / 8540995