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Nürnberg: Junge Harpyie im Tiergarten zu sehen – Zoo übernimmt Erhaltungszuchtprogramm
NÜRNBERG – Ein seltener Zuchterfolg sorgt für Aufsehen im Tiergarten Nürnberg: Nach mehr als 20 Jahren ist im Oktober 2023 erstmals wieder ein Harpyien-Küken geschlüpft. Das junge Weibchen Amaya, fürsorglich von Mutter Evita aufgezogen, hat sich prächtig entwickelt und ist nun in einer der Greifvogelvolieren für Besucherinnen und Besucher zu sehen.
Mit der Übernahme des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Harpyien spielt der Tiergarten Nürnberg künftig eine zentrale Rolle im internationalen Artenschutz. Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz, koordiniert das EEP und betont die Bedeutung einer weltweit abgestimmten Zucht angesichts der Bedrohung durch Lebensraumverlust. Die Harpyie gilt laut IUCN als „gefährdet“, in vielen Ländern ist sie sogar „vom Aussterben bedroht“.
Die Zucht von Harpyien ist anspruchsvoll: Nur wenn Männchen und Weibchen harmonieren, gelingt die Nachzucht. Im Fall von Amayas Eltern Evita und Jorge war viel Geduld und Fachwissen gefragt. Nach dem Schlupf unterstützten Tierpflegerinnen und Tierpfleger zunächst die Fütterung, später kümmerte sich Evita eigenständig um das Küken. Amaya zeigt sich heute neugierig, verspielt und hat mit 7,7 Kilogramm bereits das Gewicht ihrer Mutter erreicht.
Vor dem Umzug in die neue Voliere erhielt Amaya einen speziellen Ring mit integriertem Beschleunigungssensor. In einem Forschungsprojekt mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und internationalen Partnern analysiert der Tiergarten Nürnberg so das Bewegungs- und Sozialverhalten der Harpyien mithilfe von Künstlicher Intelligenz.
Insgesamt leben aktuell sechs Harpyien im Tiergarten Nürnberg, zwei davon – Amaya und Domingo – sind für die Öffentlichkeit sichtbar. Mit dem neuen Erhaltungszuchtprogramm, internationalen Forschungskooperationen und innovativen Methoden setzt der Tiergarten Nürnberg ein starkes Zeichen für den Schutz dieser beeindruckenden Greifvogelart.