LINDAU – Am Samstag (12.07.2025) fand spätabends bis in die Morgenstunden des Sonntags der technische Probeaufbau des mobilen Hochwasserschutz im Bereich Lindau statt. Zehn Mitarbeiter des städtischen Bauhofs waren im Einsatz und erhielten von der Herstellerfirma die entsprechende Unterweisung, um im Fall der Fälle den vollen Schutz errichten zu können. Der Aufbau fand bewusst in der Nacht statt, um zum einen im Ernstfall für die Montage bei Nacht gerüstet zu sein und zum anderen auch, um die Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten.
Sieben mobile Verschlüsse erfolgreich getestet
Beim jetzigen Probeaufbau wurden insgesamt sieben mobile Verschlüsse von der Kräutelsteinbrücke bis zur Querung der Bahnstrecke auf Höhe Sulzsteg aufgebaut. Die Erstmontage dauerte mehrere Stunden. Der mobile Hochwasserschutz in Sulzsteg selbst, mit etwa sechs Metern Höhe, wurde bereits letztes Jahr technisch geprüft und hat sich auch in der Praxis bewährt. Um sicher zu sein, dass im Ernstfall alles nach Plan verläuft, wurden nun die restlichen Verschlüsse aufgestellt und im Anschluss nach den vorgegebenen Aufbaupegeln im Hochwasserlager untergebracht.

Acht Stunden für kompletten Aufbau
Der Hochwasserschutz in Lindau/Sulzsteg ist der erste im Stadtgebiet, bei dem in größerem Umfang mobile Elemente zum Einsatz kommen. Im Hochwasserfall sind insgesamt acht Querungen der Schutzlinie mit mobilen Elementen zu verschließen. Die Aufbauhöhen variieren von einem bis zu 5,4 Meter. Die Gesamtfläche der mobilen Verschlüsse, bestehend aus einem Aluminium-Dammbalkensystem, beträgt etwa 360 Quadratmeter. Innerhalb eines Zeitfensters von maximal acht Stunden müssen die Elemente montiert sein.
38,8 Millionen Euro Gesamtkosten
Das Schutzziel des gesamten Hochwasserschutzes Lindau/Sulzsteg liegt bei einem 500-jährlichen Donauhochwasser. Die Gesamtkosten für Bau und Planung belaufen sich derzeit auf rund 38,8 Millionen Euro, die vom Freistaat Bayern, der Stadt Passau und von der Europäischen Union getragen werden.