GEMÜNDEN AM MAIN – Im Ernstfall kann jede Sekunde über Leben und Tod entscheiden. Deshalb startete in Bayern eine flächendeckende Fortbildungsoffensive für Lehrkräfte weiterführender Schulen zur Wiederbelebung. Kultusministerin Anna Stolz gab gemeinsam mit dem Patienten- und Pflegebeauftragten Thomas Zöller und Landrätin Sabine Sitter den offiziellen Startschuss an der Staatlichen Realschule Gemünden am Main.
Lehrkräfte sollen Lebensretter ausbilden
„Jeder von uns kann in die Situation kommen, in der es auf jede Sekunde ankommt“, betonte Stolz bei der Kick-off-Veranstaltung. „Deshalb ist es mir sehr wichtig, dass unsere Lehrkräfte im Bereich Wiederbelebung bestens ausgebildet sind und ihr Wissen an unsere Schülerinnen und Schüler weitergeben können.“ Wer wisse, was in Notfällen zu tun ist, könne Ruhe bewahren, schnell reagieren und so auch Leben retten.
Ziel der Initiative ist es, noch mehr Lehrkräfte auszubilden, um die vorgesehenen Wiederbelebungsmodule ab Jahrgangsstufe sieben oder acht flächendeckend durchführen zu können. Das wiederholte Einüben der Herz-Druck-Massage vermittelt Sicherheit, um in kritischen Situationen angstfrei und sicher agieren zu können.
Starke Partner unterstützen das Projekt
Die Fortbildungsoffensive ist ein Gemeinschaftsprojekt der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen, der Regionalen Lehrerfortbildung sowie der ADAC Stiftung, der Deutschen Herzstiftung und der Björn Steiger Stiftung.
„Uns überzeugt besonders der systemische Ansatz dieser Kooperation“, erklärte Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. „Wenn wir Reanimation flächendeckend in Schulen verankern wollen, brauchen wir nicht nur engagierte Lehrkräfte, sondern ein System, das sie dauerhaft befähigt, dieses Wissen weiterzugeben.“
Reanimationspuppen für alle Schulen
Katerina Malliou, Geschäftsführerin der Björn Steiger Stiftung, bezeichnete den Start als „Meilenstein auf unserem gemeinsamen Weg, um die Initiative HERZSICHER deutschlandweit zu stärken“. Martin Vestweber von der Deutschen Herzstiftung betonte, dass die verpflichtende Implementierung eines Reanimationsunterrichts an Schulen die Grundlage für eine bessere Laienreanimationsquote in Deutschland schaffen soll.
Bei der Veranstaltung demonstrierten Experten die Herz-Druck-Massage an Reanimationsphantomen in der Turnhalle. Anschließend übergaben Vertreter der drei Stiftungen die Übungspuppen offiziell an die Verantwortlichen der Fortbildungsoffensive und die anwesenden Schulen.

