Mittwoch, 30.04.2025

MÜNCHEN – Zum Internationalen Tag der Erde am 22. April schlagen die SOS-Kinderdörfer Alarm: Eine Milliarde Kinder weltweit sind durch den Klimawandel und seine Folgen extrem gefährdet – doch ihre Vorbereitung auf diese Herausforderungen bleibt mangelhaft. Vor allem in den Ländern des globalen Südens fehlt es an ausreichender Klimabildung und Resilienzförderung.

Klimawandel trifft Kinder besonders hart

Hitzewellen und Wasserknappheit gehören laut Klima-Risiko-Index schon heute für Hunderte Millionen Kinder zum Alltag. Der Weltrisiko-Bericht 2024 prognostiziert, dass sich diese Extremereignisse vervielfachen werden. SOS-Kinderdörfer-Pressesprecher Boris Breyer betont: „Es muss oberste Priorität haben, gerade Kinder in den stark betroffenen Ländern des globalen Südens widerstandsfähiger zu machen und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln.“

Bildungsdefizite weltweit

Laut einer UNESCO-Umfrage in 166 Ländern fühlen sich 70 Prozent der Schüler schlecht zum Thema Klima unterrichtet – 91 Prozent fordern praxisnähere Inhalte. Auch Lehrkräfte sehen Nachholbedarf: In vielen Ländern fehlt Klimawissen in der Ausbildung völlig. Weniger als 40 Prozent der in einer Umfrage der Bildungsinternationale befragten Lehrer fühlen sich ausreichend vorbereitet.

Kinder kaum berücksichtigt in Klimafinanzierung

Kinder werden zukünftig mit etwa drei- bis viermal so vielen klimatischen Extremereignissen konfrontiert sein. Trotzdem fließen laut SOS-Kinderdörfer nur etwa drei Prozent der internationalen Klimafonds in Projekte mit Kinder- oder Jugendbeteiligung. Um eine bessere „Klimaresilienz“ entwickeln zu können, müssten sie deutlich stärker in die Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise einbezogen werden. Nur so könnten sich ihre Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeiten entwickeln.

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