WASHINGTON – US-Präsident Donald Trump hat am Freitag (10.10.2025, Ortszeit) zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent gegen China angekündigt. Diese sollen spätestens ab dem 1. November greifen sollen, wie Trump auf seiner Plattform Truth Social schrieb. Gleichzeitig stellt er das geplante Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping in Südkorea infrage. „Ich sollte Xi beim Apec-Gipfel treffen – aber jetzt scheint es keinen Grund mehr dafür zu geben“, schrieb Trump.
Trump wirft China Lahmlegen des Welthandels vor
Der Präsident reagiert damit auf Pläne der Volksrepublik, ab dem 1. November umfassende Exportkontrollen für fast alle Produkte zu verhängen. China habe „Briefe an Länder in aller Welt“ verschickt, in denen Exportbeschränkungen für Seltene Erden und andere Materialien angekündigt würden, so Trump auf Truth Social. Das könne „den Welthandel lahmlegen“. Die Volksrepublik agiere zunehmend „feindselig“.
Der US-Präsident weiter: Er habe schon länger das Gefühl gehabt, China liege „auf der Lauer“ – nun sehe Trump sich darin bestätigt. „Es kann nicht sein, dass Peking die Welt gefangen hält – aber das scheint seit Langem der Plan gewesen zu sein“, so der Präsident laut Medienberichten.
US-Börse stürzt ab: S&P 500 verliert 2,7 Prozent
Die US-Börse reagierte am Freitag sehr nervös auf die neuen Spannungen. Investoren verkauften im großen Stil Aktien. Besonders hart traf es Technologiefirmen wie Apple oder Nvidia. Der wichtige S&P 500-Index fiel zeitweise um 2,7 Prozent. Der Technologie-Index Nasdaq Composite verlor sogar 3,7 Prozent.
Handelskrieg bereits im Frühjahr eskaliert
Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt war bereits im Frühjahr eskaliert. Beide Länder erhoben Aufschläge auf Importe aus dem jeweils anderen Land von teils über 100 Prozent. Zuletzt sah es nach einer Beruhigung im Zollstreit aus – doch die jüngsten Ankündigungen Trumps drohen nun erneut, für Turbulenzen in der Weltwirtschaft zu sorgen.
Das für Ende Oktober in Südkorea angesetzte Treffen sollte das erste direkte Gespräch der beiden Staatschefs seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 sein. Während seiner ersten Präsidentschaft hatten sich die beiden Politiker mehrfach persönlich ausgetauscht – unter anderem 2017 in Florida und 2019 in Japan. Ob es zu dem Treffen kommt, steht jetzt infrage.