GUNZENHAUSEN – Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach hatte zur zweiten Fachtagung Vertreter der Politik, der Fachverwaltungen, Universitäten und Betroffene am Donnerstag (18.07.2025) nach Gunzenhausen in die Stadthalle eingeladen, um konkrete Abhilfemaßnahmen gegen Blaualgen aufzuzeigen und zu diskutieren. Stand in der ersten Fachtagung am 17. Januar dieses Jahres noch die Frage im Vordergrund: „Wie entwickelt sich die Wasserqualität der Speicherseen im Fränkischen Seenland in Zeiten des Klimawandels?“, ging es nun in die zweite Runde.
Klimawandel verschärft Blaualgen-Problem
Auswirkungen des Klimawandels, wie längere und wärmere Trockenphasen, bringen spürbare Veränderungen für den Wasserhaushalt. Höhere Jahresdurchschnittstemperaturen und mildere Frühjahre machen sich vor allem bei Seen bemerkbar. Blaualgen (Cyanobakterien) bekommen so durch den Klimawandel immer bessere Wachstumsbedingungen und setzen sich gegenüber „normalen“ Algen durch. Diese langsam fortschreitende Entwicklung konterkariert die erzielten Verbesserungen auch am Altmühlsee.
„Wir werden die Blaualgen nie gänzlich wegbekommen, aber wir wollen gemeinsam die Situation verbessern, eine Ausbreitung verhindern und Alternativen für Nutzung und Tourismus suchen“, so der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach, Thomas Keller.
Vier Themenschwerpunkte entwickelt
Das letzte halbe Jahr wurde intensiv genutzt, um die aufgezeigten Ideen weiterzuentwickeln. In der zweiten Fachtagung zeigten vier Themenschwerpunkte ihre ausgearbeiteten Ansätze auf: Landwirtschaft und Agrarökologie betrachteten die Optionen im Einzugsgebiet des Altmühlsees, Gänsemanagement, Jagd und Fischerei lieferten Ansätze im und am See, die Wasserwirtschaft hat den Altmühlsee, die Brombachseen und die Altmühl im Blick, Tourismus und Naherholung begaben sich auf die Suche nach Alternativen zum reinen Badebetrieb.
„Zartes Pflänzchen pflegen“
Nach einem intensiven Fachaustausch wurde für jede Gruppe das weitere Vorgehen fixiert. Dies dient als Grundlage für die nun anstehende politische Diskussion bzw. Priorisierung möglicher Abhilfemaßnahmen. „Nach der heutigen Tagung und den vorgetragenen Ergebnissen, gilt mein Dank allen Akteuren. Es ist ein ‚Wir-Gefühl‘ entstanden. Jetzt gilt es, das zarte Pflänzchen zu pflegen, damit am Ende wirklich ein Kraut gegen das Algenwachstum gewachsen ist“, so Thomas Kellers Fazit.