Mittwoch, 03.12.2025

INGOLSTADT – Die Marke mit den vier Ringen feiert 2026 ein ganz besonderes Jubiläum: 50 Jahre Fünfzylinder-Motor bei Audi. Was 1976 im Audi 100 mit 136 PS begann, hat sich zu einer automobilen Legende entwickelt, die heute im Audi RS 3 mit 400 PS für Furore sorgt.

Vom Audi 100 zur Rallye-Legende

Der erste Fünfzylinder-Motor debütierte 1976 im Audi 100 der zweiten Generation. Die Ingenieure suchten damals nach einem Aggregat, das mehr Leistung als ein Vierzylinder bot, aber kompakter als ein Sechszylinder blieb. Die Lösung war der auf dem EA 827 Konzept basierende Fünfzylinder mit 2,1 Litern Hubraum und 136 PS.

Den großen Durchbruch erzielte der Fünfzylinder jedoch im legendären Ur-quattro von 1980. Mit Turboaufladung, Ladeluftkühlung und Allradantrieb bildete er das Herz einer automobilen Revolution. 1982 sicherte sich Audi den Rallye-Markenweltmeistertitel, ein Jahr später gewann Hannu Mikkola die Fahrer-WM. Der 1983 vorgestellte Sport quattro mit seinem Vierventil-Fünfzylinder und 306 PS war das bis dahin stärkste deutsche Straßenauto.

Walter Röhrl und die Pikes Peak-Eroberung

Auch nach dem Rückzug aus der Rallye-WM sorgte der Audi-Fünfzylinder für spektakuläre Erfolge. Walter Röhrl eroberte 1987 mit dem Sport quattro S1 und satten 598 PS den berühmten Pikes Peak. In der amerikanischen Trans-Am-Serie dominierte Hurley Haywood 1988 mit einem 510-PS-Aggregat, während der IMSA GTO 1989 sogar 720 PS aus nur zwei Litern Hubraum holte.

1989 präsentierte Audi dann den ersten TDI-Fünfzylinder im Audi 100 – ein weiterer Meilenstein der Automobilgeschichte. Mit dem Avant RS2 von 1994 und seinen 315 PS begründete die Marke eine völlig neue Fahrzeugklasse: den Sportwagen-Kombi.

Comeback mit moderner Technik

Nach einer Pause kehrte der Fünfzylinder 2009 triumphierend zurück: Im Audi TT RS leistete der 2,5 TFSI dank Turboaufladung und Direkteinspritzung 340 PS. Die aktuelle Generation im RS 3 bringt es sogar auf 400 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment. Damit sprintet der Kompaktsportler in nur 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht bis zu 290 km/h Spitze.

Das Geheimnis des unverwechselbaren Sounds liegt in der besonderen Zündfolge 1-2-4-5-3, die durch die ungerade Zylinderanzahl einen ganz speziellen Rhythmus erzeugt. Die Fertigung erfolgt noch heute in Handarbeit im ungarischen Werk Győr, wo hochqualifizierte Fachkräfte an 21 Stationen jeden Motor individuell zusammenbauen.

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