NEUBURG AN DER DONAU – Ein 30-jähriger Vater drang am Montagvormittag (30.06.2025) gegen 10:10 Uhr in einen Kindergarten ein und ging auf das Personal los. Auslöser war seine Unzufriedenheit mit dem Umgang der Pädagogen bei einer Auseinandersetzung zwischen seinem Sohn und einem anderen Kind.
Sofortige Eskalation statt Gespräch im Kindergarten
„Der 30-Jährige war offenbar nicht damit einverstanden, wie die dortigen Pädagogen mit der Situation umgegangen sind“, bestätigte Heinz Rindlbacher, Leiter der Polizeiinspektion Neuburg an der Donau. Entgegen der Erwartung eines normalen Gesprächs eskalierte die Situation sofort: „Das Personal ging davon aus, dass er zunächst das Gespräch suchte mit den Erzieherinnen. Das war aber nicht so.“
Statt verbal ging der aggressive Vater direkt zum körperlichen Angriff über. „Er hat einem der Erzieher, dem 24-jährigen Mann, sofort unvermittelt mit dem Faustschlag ins Gesicht geschlagen“, schildert Rindlbacher den brutalen Angriff. Als dieser zu Boden ging, setzte der Angreifer seine Attacke fort: „Der Täter hat dann weiterhin versucht mit den Füßen nach dem 24-Jährigen zu treten.“
Vater attackiert weitere Kolleginnen
Anschließend attackierte er eine 44-jährige Kollegin auf ähnliche Weise. „Auch dieser hat der Mann unvermittelt ins Gesicht geschlagen mit der Faust. Die Frau ist auch zu Boden gegangen, hat dann von dem 30-Jährigen noch mehrere Fußtritte abbekommen“, berichtet der Dienststellenleiter weiter.
Eine weitere 40-jährige Frau, die schlichtend eingreifen wollte, griff der Tatverdächtige an: „Als eine weitere Erzieherin dazugekommen ist, hat er diese mit dem Kopf gegen einen Türstock geschlagen. Auch diese hat schwerwiegendere Verletzungen davongetragen.“
Drei Verletzte ins Krankenhaus
Die drei verletzten Pädagogen kamen zur Behandlung in ein Krankenhaus. Nach dem Angriff flüchtete der Tatverdächtige mit dem Auto. Die Polizei reagierte schnell und konnte den Mann kurze Zeit später festnehmen: „Wir konnten im Rahmen der Fahndung und aufgrund der Hinweise, die vorlagen, schnell ermitteln und ihn dann an seiner Wohnung feststellen und auch festnehmen.“ Der Mann leistete dabei keinen Widerstand.
„Derartiges Verhalten ist unentschuldbar“
„Warum der Mann jetzt diesen Weg, diese aggressive Form der Streitkonfliktlösung gesucht hat, ist völlig unklar bislang“, so Rindlbacher. „Er hat sich uns gegenüber hierzu noch nicht geäußert“, erklärt Rindlbacher. Der Polizeiinspektor macht jedoch deutlich, dass keine Rechtfertigung für eine solche Gewalttat existiert: „Es gibt ganz klar zu sagen, ein derartiges Verhalten ist unentschuldbar und geht in keinem Fall, egal welcher Streit es war, egal welche erzieherische Maßnahme getroffen wurde. Es ist nicht zu tolerieren, ein solches Verhalten.“
Kindergarten geschlossen
Der Kindergarten schloß nach dem Vorfall. „Die Kinder wurden abgeholt von ihren Erziehungsberechtigten“, bestätigt Rindlbacher. Die Einrichtung blieb auch am Dienstag geschlossen, während die Verantwortlichen über das weitere Vorgehen beraten.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft erfolgte die vorläufige Festnahme. Der Mann kam am Dienstag vor einen Haftrichter am Amtsgericht Neuburg an der Donau. Die Beamten ermitteln weiter wegen gefährlicher Körperverletzung – ein Straftatbestand, der „in aller Regel mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft wird“, wie Rindlbacher erläutert.
