HERRIEDEN – Mitten in der Nacht zum Freitag (13.12.2024) bricht die Hölle los! Eine heftige Explosion erschüttert Marktplatz in Herrieden: Eine Gangster-Bande sprengt einen Geldautomaten in einer Bankfiliale. Doch die massive Wucht der Explosionen reißt das gesamte Gebäude samt Anwohnern mit in die Katastrophe.
„Wir sind aufgewacht, weil es einen lauten Knall gegeben hat, und das Bett hat vibriert,“ berichten die Augenzeugen Anna Hünnerkopf und Alexander Schwarz. Sie wohnen direkt gegenüber. Doch es bleibt nicht bei dem einem Knall: „Da gab es noch eine zweite Explosion, die Fenster hat es rausgeschlagen!“
Das Feuer breitet sich schnell aus. Schwarzer Rauch dringt aus Fenstern, Flammen schlagen aus dem Gebäude. Die Täter ergreifen währenddessen die Flucht, wie Augenzeugen berichten: „Wir haben Leute mit Kopflampen gesehen, die Sachen raustrugen. Einer hatte einen großen Kasten in der Hand. Dann sind sie mit einem dunklen Auto weggefahren.“
Anwohner kämpfen mutig gegen die Flammen
Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr versuchen Anwohner, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. „Wir haben den Hausfeuerlöscher geholt und versucht, die Flammen einzudämmen,“ berichtet Anna Hünnerkopf. Mehrere Nachbarn schließen sich dem Löschversuch an. „Es war chaotisch, aber man hat gemerkt, wie wichtig das war, um Schlimmeres zu verhindern.“ Die Feuerwehr ist dankbar für den mutigen Einsatz: Laut Einsatzkräften hätten die Anwohner dazu beigetragen, den Brand zumindest teilweise unter Kontrolle zu halten.
Für die Feuerwehr beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit. „Wir fanden einen gesprengten Kassenraum mit offenem Feuer vor,“ sagt Norbert Bayer, Kommandant der Feuerwehr Herrieden. Zwei Drehleitern sind im Einsatz, 120 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Eine 27-jährige Frau ist zu dieser Zeit noch im Haus und auf Hilfe angewiesen. Feuerwehrleute retten sie in letzter Sekunde. Mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung kommt die Frau schließlich ins Krankenhaus.
Die Polizei ermittelt und bittet um Hinweise zur Geldautomaten-Bande
Die Polizei Mittelfranken sucht nun fieberhaft nach Spuren. „Es handelt sich um mehrere Täter. Die Fluchtrichtung ist noch unbekannt“, erklärt Polizeisprecherin Janine Mendel. Dazu warnt sie eindringlich: „Gegen solche Banden sollte man nicht selbst vorgehen!“
Der Marktplatz gleicht nunmehr einem Trümmerfeld: Glassplitter bedecken die gesamte Fläche, Fensterscheiben sind zerstört, das Gebäude ist im Erdgeschoss beschädigt. Augenzeugin Hünnerkopf beschreibt die Szenerie: „Es ist alles voller Schutt und Asche. Wie im Film – aber man glaubt nie, dass so etwas direkt vor der eigenen Tür passiert.“
Die Kriminalpolizei Nürnberg und das Landeskriminalamt Bayern haben inzwischen die Ermittlungen wegen der Sprengung des Geldautomaten übernommen. In den kommenden Tagen soll auch der verwendete Sprengstoff weiter untersucht werden. Zudem nimmt die Polizei rund um die Uhr Hinweise zu den Täter entgegen. Der Schauplatz des Geschehend, der Marktplatz Herrieden, bleibt vorerst abgesperrt.