Die Eisheiligen stehen vor der Tür, die Temperaturen klettern und die Gartensaison nimmt richtig Fahrt auf. Der Mai gilt als entscheidender Monat für alle Hobbygärtner – was jetzt erledigt wird, bestimmt maßgeblich, wie prächtig Rasen, Gemüse und Blumen in den kommenden Monaten gedeihen. Halbschattenkräuter dürfen nun endlich ins Freie, doch auch für andere Pflanzen gibt es jetzt wichtige Pflegeeingriffe. Diese fünf Mai-Aufgaben sollten auf Ihrer To-do-Liste ganz oben stehen.

Rasen auf Vordermann bringen: Jetzt lohnt sich die Mühe
Der Rasen zeigt sich nach dem Winter oft in keinem guten Zustand – kahle Stellen, Moos und erste Unkräuter prägen das Bild. Zeit für eine Frühjahrskur:
- Vertikutieren und Mähen: Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile und Rasenfilz mit dem Vertikutierer. Anschließend den Rasen auf circa 4 cm Höhe kürzen. Ein zu tiefer Schnitt schwächt die Gräser vor der Wachstumsphase.
- Nachsäen: Lichte Stellen lassen sich jetzt optimal mit frischem Saatgut auffüllen. Achtung: Nur hochwertige, frische Rasensamen verwenden – ältere Samen verlieren ihre Keimfähigkeit dramatisch. Die Saat leicht in den Boden einarbeiten und feucht halten.
- Regelmäßigkeit zählt: Statt einmal radikal zu kürzen, mähen Sie den Rasen ab jetzt regelmäßig alle 5-7 Tage. Der Rasenschnitt eignet sich hervorragend als nährstoffreicher Mulch für Beete.
- Expertentipp: Rasenkanten jetzt sauber abstechen – das erleichtert die Pflege über den gesamten Sommer und sorgt für einen gepflegten Gesamteindruck.

Verblühte Ziergehölze zurückschneiden: Für prächtige Blüten im nächsten Jahr
Viele Frühlingsblüher haben ihre Pracht bereits entfaltet. Jetzt kommt es auf den richtigen Rückschnitt an, um die Blütenbildung für das kommende Jahr zu fördern:
Mandelbäumchen: Nach der Blüte um bis zu 20 Zentimeter kürzen. Dies regt die Bildung junger Triebe an, die im kommenden Jahr blühen.
Flieder: Verblühte Rispen direkt unterhalb des Blütenstandes abschneiden. Bei überalterten Exemplaren auch ein stärkerer Verjüngungsschnitt möglich.
Formschnitt bei Hecken: Buchsbaum und andere formgeschnittene Gehölze jetzt in Form bringen. Die frischen Triebe verheilen rasch, und die Pflanzen haben ausreichend Zeit, vor dem Winter nachzuwachsen.
Vorsicht bei Spätblühern: Forsythie, Kolkwitzie, Weigelie und andere Sommerblüher jetzt noch nicht schneiden – diese blühen am vorjährigen Holz und brauchen ihren Schnitt erst nach der Blüte.

Gemüsepflanzen aussetzen: Die richtige Timing-Strategie
Mit den steigenden Temperaturen rückt die Gemüsepflanzung in den Fokus. Beachten Sie jedoch die unterschiedlichen Bedürfnisse:
- Frostempfindliche Sorten erst nach den Eisheiligen: Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und andere wärmeliebende Arten erst nach dem 15. Mai (Kalte Sophie) ins Freiland setzen. Vorher empfiehlt sich eine allmähliche Abhärtung der vorgezogenen Pflanzen.
- Robustere Sorten jetzt schon pflanzen: Kohlgewächse, Sellerie und Lauch vertragen auch noch kühlere Nächte und dürfen bereits Anfang Mai ins Beet. Einhalten der Pflanzabstände (50 x 60 cm zwischen den Reihen) sichert optimale Entwicklung.
- Direktsaat im Mai: Bohnen, Radieschen, Möhren, Spinat und Salate lassen sich jetzt direkt ins Freiland säen. Die Erde dafür feinkrümelig vorbereiten und gleichmäßig feucht halten.
- Vorkultur schützen: Bei Kälteeinbrüchen junge Pflanzen mit Vlies oder Folienabdeckung schützen. Das Vlies tagsüber entfernen, um Überhitzung zu vermeiden.

Sommerblumen aussäen und pflanzen: Farbenfreude für Mensch und Tier
Der Mai ist der perfekte Zeitpunkt, um die Grundlage für eine bunte Blütenpracht im Sommer zu legen:
Bienenfreundliche Arten bevorzugen: Sonnenblumen, Kornblumen, Ringelblumen, Kapuzinerkresse oder Kosmeen bieten nicht nur Farbe, sondern auch wichtige Nahrung für Insekten.
Standort beachten: Die meisten Sommerblumen lieben sonnige Plätze. Für halbschattige Bereiche eignen sich Begonien, Fleißige Lieschen oder Fuchsien besonders gut.
Staunässe vermeiden: Gerade Blumenzwiebeln reagieren empfindlich auf zu viel Nässe. Bei schweren Böden Sand oder feinen Kies untermischen, um die Drainage zu verbessern.
Kletterhilfen rechtzeitig aufstellen: Für rankende Arten wie Wicken oder Prunkwinden gleich bei der Aussaat Rankgitter oder Stäbe anbringen – ein späteres Aufstellen beschädigt leicht die zarten Wurzeln.

Düngen mit System: Kraftschub für Pflanzen und Rasen
Jetzt beginnt die Hauptwachstumsphase – mit der richtigen Nährstoffversorgung legen Sie den Grundstein für üppiges Wachstum:
- Verblühte Zwiebelblumen: Mit Kompost oder speziellem Blumenzwiebeldünger versorgen. So bleiben die Zwiebeln vital und treiben im nächsten Jahr erneut kräftig aus.
- Rasen düngen: Ein stickstoffbetonter Rasendünger im Mai fördert sattgrünes Wachstum. Idealerweise vor angesagtem Regen ausbringen oder gründlich einwässern.
- Kompost für Starthilfe: Neu gepflanzte Gemüsesetzlinge und Blumen profitieren von einer dünnen Schicht reifen Komposts, der flach eingearbeitet wird. Dies fördert das Anwachsen und versorgt die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen.
- Langzeitdünger für Kübelpflanzen: Balkonpflanzen und Kübelpflanzen mit Langzeitdünger versorgen. So ist eine gleichmäßige Nährstoffversorgung über Wochen gewährleistet.

Expertentipp: Die optimale Bewässerung im Wonnemonat
Oft unterschätzt, aber entscheidend für den Gartenerfolg: die richtige Bewässerungsstrategie im Mai. Die jungen Pflanzen und Keimlinge brauchen ausreichend Feuchtigkeit, ohne dass es zu Staunässe kommt. Morgendliches Gießen ist ideal – die Pflanzen haben den ganzen Tag Zeit zu trocknen, was Pilzbefall vorbeugt. Für Gemüse- und Blumenbeete empfiehlt sich eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Kompost, die vor Austrocknung schützt und gleichzeitig den Boden mit Nährstoffen versorgt.

Fazit: Der Mai entscheidet über den Gartensommer
Die nächsten Wochen entscheiden maßgeblich über die Schönheit und Ertragskraft Ihres Gartens in den kommenden Monaten. Wer die fünf Kernaufgaben – Rasenpflege, Gehölzschnitt, Gemüseanbau, Blumenpflanzung und gezielte Düngung – gewissenhaft erledigt, legt den Grundstein für einen prächtigen Gartensommer. Nach den Eisheiligen steht dann dem großen Pflanzfest nichts mehr im Wege!