DEUTSCHLAND â Seit Jahrhunderten dient der Mondkalender vielen als Orientierung im Garten. Vom richtigen Zeitpunkt fĂŒr Aussaat und RĂŒckschnitt bis zur idealen Ernte: Die verschiedenen Mondphasen sollen Einfluss auf Pflanzen, Boden und Ertrag nehmen. Besonders im FrĂŒhjahr greifen viele HobbygĂ€rtner auf den alten Brauch zurĂŒck â obwohl wissenschaftliche Beweise fehlen.
Der Einfluss des Mondes im Rhythmus der Natur
Der Mond durchlĂ€uft in rund 29,5 Tagen vier Hauptphasen: Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Nach traditioneller Auffassung steht jede Phase mit bestimmten Arbeiten im Garten in Verbindung. Die Vorstellung dahinter: Der Mond beeinflusst nicht nur Ebbe und Flut, sondern auch das Wasser in Pflanzen, Samen und Böden â und damit das Wachstum.
Demnach gilt:
- Zunehmender Mond fördert das Pflanzenwachstum ĂŒber der Erde â ideal fĂŒr BlattgemĂŒse, KrĂ€uter, Tomaten oder Paprika.
- Abnehmender Mond eignet sich fĂŒr Arbeiten im Wurzelbereich â etwa fĂŒr das Pflanzen von Karotten, Radieschen oder Kartoffeln.
- Vollmond gilt als kraftvolle Zeit fĂŒr Ernten, insbesondere bei Heilpflanzen und aromatischen KrĂ€utern.
- Neumond steht fĂŒr Ruhe, Pflege und RĂŒckschnitt â eine gute Phase fĂŒr Bodenbearbeitung und das Entfernen unerwĂŒnschter Pflanzen.
GĂ€rtnern mit GefĂŒhl und Struktur
Ob der Mond tatsĂ€chlich Einfluss auf das Wachstum hat, lĂ€sst sich wissenschaftlich kaum belegen. Studien liefern widersprĂŒchliche Ergebnisse. Dennoch schwören viele GĂ€rtner auf die Methode â sei es aus Tradition, Erfahrung oder Intuition. Auch biodynamische Landwirtschaftsbetriebe wie Demeter richten viele Arbeiten nach dem Mond aus â dort gehört der Kalender fest zum Konzept.
UnabhÀngig vom wissenschaftlichen Nachweis bringt der Mondkalender vor allem eines: Struktur und Achtsamkeit im Umgang mit Pflanzen. Wer sich an Mondphasen orientiert, plant bewusster, beobachtet genauer und geht langsamer und gezielter vor.
Kein Ersatz fĂŒr Bodenwissen â aber eine gute ErgĂ€nzung
GĂ€rtnern nach dem Mond ersetzt keine fundierte Pflanzenkenntnis oder Bodenpflege. Gute Erde, ausreichend Licht, passende Temperaturen und regelmĂ€Ăige Pflege bleiben die entscheidenden Faktoren fĂŒr gesundes Wachstum. Der Mondkalender kann jedoch helfen, Arbeitsschritte besser zu timen und den eigenen Gartenalltag zu entschleunigen.
Besonders im FrĂŒhling nutzen viele HobbygĂ€rtner die Chance, sich neu auf die Natur einzulassen â und greifen gerne auf ĂŒberliefertes Wissen zurĂŒck. Ob Mythos oder wirksames Hilfsmittel: FĂŒr viele zĂ€hlt das gute GefĂŒhl â und das spricht oft fĂŒr den alten Kalender.