BERLIN – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den am Freitag (06.06.2025) vorgestellten Zehn-Punkte-Plan des Verbands der Automobilindustrie (VDA) als Frontalangriff auf die Klimapolitik scharf kritisiert. Demnach würden die Forderungen der Autoindustrie zu erheblich höheren CO₂-Emissionen führen.
Umwelthilfe spricht von „Frontalangriff“ der Autoindustrie
Laut der Umweltorganisation summierten sich die potenziellen CO₂-Mehrbelastungen laut Berechnungen von Transport & Environment (T&E) auf bis zu 1,4 Milliarden Tonnen. Besonders scharf äußerte sich DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Die Forderungen des VDA sind ein Frontalangriff auf den Klimaschutz. Mit der geplanten Erhöhung der Pendlerpauschale und der erhöhten steuerlichen Förderung für Luxus-Dienstwagen regnet es derzeit Geschenke für die Automobilindustrie von der Bundesregierung.“
Kritik an EU- und Bundespolitik
Bereits im Mai hatte die EU-Kommission eine Fristverlängerung zur Einhaltung von CO₂-Grenzwerten gewährt und auf Strafzahlungen verzichtet. Dadurch fühle sich die Autoindustrie laut Resch scheinbar ermutigt, „die Axt an den Verbrenner-Ausstieg anzulegen.“ Die DUH sieht in dieser Entscheidung den Boden für weitere Rückschritte bereitet – und warnt vor einer vollständigen Verwässerung der Klimaziele im Verkehrssektor. Resch kündigte zudem an, notfalls mit Klimaklagen vor dem Bundesgerichtshof gegen die geplanten Lockerungen vorzugehen.
VDA setzt auf marktwirtschaftliche Anreize
Mit dem vorgestellten 10-Punkte-Plan verfolgt der VDA das Ziel, den Übergang zu klimaneutraler Mobilität mit marktwirtschaftlichen Anreizen statt zusätzlicher Regulierungen zu gestalten. Der Verband fordert unter anderem eine Überprüfung und Flexibilisierung der CO₂-Flottenregeln, den beschleunigten Ausbau von Lade- und Wasserstoffinfrastruktur sowie eine stärkere Berücksichtigung alternativer Technologien wie Plug-in-Hybride oder synthetische Kraftstoffe. Die Maßnahmen sollen laut Angaben der VDA die CO₂-Emissionen im Verkehr senken und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Automobilstandorts Europa sichern.