Sonntag, 04.05.2025

LANDKREIS MIESBACH – Gleich drei dramatische Vorfälle ereigneten sich am Samstag (03.05.2025) im Landkreis Miesbach, die alle unter dem Motto „Glück im Unglück“ stehen. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun mit einem Autounfall, einer Explosion bei einer Hochzeitsfeier und einem Betrunkenen mit Softairwaffe.

Glück auf der Valepper Straße

Gegen 3 Uhr befuhr ein 18-jähriger Warngauer mit seinem VW die Valepper Straße vom Spitzingsee Richtung Landesgrenze. Auf dem Beifahrersitz saß ein 19-jähriger Kreuther. Aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit prallte das Fahrzeug in einer leichten Rechtskurve gegen einen neben der Fahrbahn befindlichen Holzpolter. Dabei wurde das Auto augenscheinlich im Frontbereich nahezu vollständig zerstört und die Airbags lösten aus.

Erstaunlicherweise fuhren die beiden noch weitere vier Kilometer ohne auslaufende Betriebsstoffe sprichwörtlich auf der Felge zu einem Parkplatz. Noch erstaunlicher: beide überstanden den Unfall unverletzt. Wären sie wenige Zentimeter abweichend gegen den Holzpolter gefahren oder hätten sie die Sicherheitsgurte nicht angelegt, hätte man erfahrungsgemäß mit schwersten Verletzungen rechnen müssen. Die Polizei leitete ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren ein.

Glück nach Explosionsunfall

Gegen 7 Uhr befand sich eine Gruppe Burschen beim Hochzeitsaufwecken im Gemeindebereich Bayrischzell. Dabei zünden die Teilnehmer im Regelfall ein explosives Luftgemisch, sodass ein lauter Knall entsteht. Während ein 27-jähriger Fischbachauer die Zündvorrichtung präparierte, kam es nach derzeitigem Ermittlungstand aufgrund elektrostatischer Aufladung seiner Bekleidung zu einem Zündfunken und einer vorzeitigen Explosion.

Der junge Mann trug dabei schwere Verletzungen im Gesicht davon und wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik nach Murnau geflogen. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht aber weder Lebensgefahr noch waren seine Augen betroffen. Die Staatsanwaltschaft wird letztlich entscheiden, ob ein Strafverfahren eingeleitet wird.

Glück trotz Bedrohung mit Softairwaffe

Gegen 23:45 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale in Rosenheim mehrere Notrufe ein, wonach in Fischbachau, Ortsteil Hundham, ein 36-jähriger stark betrunkener Anwohner mit einer Pistole herumfuchtelte bzw. eine Nachbarin und Bekannte damit unmittelbar bedrohte. Während der Anfahrt von mehreren Streifen und dem noch laufenden Notruf begann der Mann dann, mit einer Spitzhacke den VW seines Bekannten zu entglasen und zu durchlochen.

Glücklicherweise war der Mann trotz seiner deutlich über 2 Promille noch bei genügend Verstand, um der Aufforderung der eintreffenden Einsatzkräfte unmittelbar nachzukommen, seine Waffe abzulegen. Diese trug er zu diesem Zeitpunkt noch in der Hand und in Richtung der Einsatzkräfte gerichtet. Wie sich herausstellte, handelte es sich letztlich um eine sogenannte Softairwaffe, welche aufgrund ihrer Größe, Farbe und Beschaffenheit jedoch auch auf dem beleuchteten Schreibtisch von der polizeilichen Dienstpistole nur bei Betrachtung aus nächster Nähe zu unterscheiden ist.

Dem besonnenen Handeln der Einsatzkräfte hat der Fischbachauer zu verdanken, dass es zu keinem polizeilichen Schusswaffengebrauch gegen ihn kam. Gegen den Mann wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet und eine Blutentnahme angeordnet. Den Rest der Nacht verbrachte er zudem im Polizeigewahrsam. Was der Auslöser für sein Verhalten war, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Warnung vor Spielzeugwaffen

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang: Gerade der letzte Vorfall zeigt abermals, welche tatsächliche Gefahr von „Spielzeugpistolen“ ausgehen kann. „Bitte achten Sie darauf, mit welchen Gegenständen Ihre Kinder oder Angehörige „spielen““, so die Beamten.

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