BERLIN – Der Vorsitzende der Beamtengewerkschaft dbb Beamtenbund und Tarifunion, Volker Geyer, erhöht den Druck auf die Bundesregierung und fordert am Samstag (19.07.2025) bessere Arbeitsbedingungen für Beamte. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ verlangte Geyer konkret eine angemessenere Besoldung und das Ende der seit über 20 Jahren geltenden 41-Stunden-Woche. „Diese Sonderbelastung sollte eigentlich nur vorübergehend gelten“, kritisierte der Gewerkschaftschef. Besonders ungerecht sei die Regelung für Beschäftigte in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Bundespolizei und Zoll.
Geyer wirft Ampel-Regierung Versagen vor
Bei der Besoldung macht Geyer schwere Vorwürfe: Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts habe bereits vor fünf Jahren festgestellt, dass die Bezahlung vieler Beamter nicht angemessen für ihr Amt sei. Die damalige Gesetzesreform der Ampelregierung bezeichnete er als „nicht sachgerecht“. Der dbb-Chef fordert: „Von der neuen Bundesregierung erwarten wir jetzt einen ernst gemeinten neuen Anlauf.“
Staat verliert Handlungsfähigkeit durch Personalmangel
Geyer warnte vor dramatischen Folgen für die Staatsfunktionen: „Wir reden hier nicht über fürstliche Gehälter, sondern über Mindestanforderungen aus Karlsruhe.“ Es gehe um die Handlungsfähigkeit des Staates, die unmittelbar von gutem Personal abhänge. „Im Moment gehen die Bewerberzahlen zurück, viele Stellen bleiben unbesetzt“, alarmierte der Gewerkschaftsführer. Die Botschaft ist klar: Ohne faire Bezahlung und vernünftige Arbeitszeiten bricht dem Staat das Personal weg.