NÜRNBERG – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat am Montag (06.10.2025) die bedeutende Rolle Bayerns bei der Stärkung der Mikroelektronik in Deutschland hervorgehoben. Zum Runden Tisch der Bayerischen Staatsregierung im Zukunftsmuseum Nürnberg waren 30 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen. „Bayern will beim geplanten Chip Design Center des Bundes eine wichtige Rolle spielen. Wir sind heute schon ein Global Player im Chip Design und Mikroelektronik-Hochburg Europas“, so Aiwanger.
Bayern setzt auf Chip Design seit der Chipkrise
Bayern verfüge über herausragende Forschungskompetenzen im Bereich der anwendungsorientierten, außeruniversitären Halbleiterforschung. Während der Chipkrise setzte der Freistaat auf Initiative von Wirtschaftsminister Aiwanger frühzeitig auf die Entwicklung des Chip Designs.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium gründete bereits im April 2022 das Netzwerk Bavarian Chips Alliance. Mittlerweile zählt das Netzwerk 150 Partner von Wafer- bis zu Leiterplatten-Produzenten. Im Juli 2026 findet in München bereits der sechste Bayerische Halbleiterkongress statt. Ein Schwerpunktthema ist dabei auch die Künstliche Intelligenz.
Über 90 Millionen Euro für Fraunhofer-Institute
Aiwangers Ministerium stärkte die Kompetenzen der Fraunhofer-Institute mit Förderungen in Höhe von mehr als 90 Millionen Euro. Unterstützung erhielten unter anderem das Bayerische Chip Design Zentrum, in dem Halbleiter der Zukunft entwickelt werden, und das Trusted Electronic Center.
„Damit ist Bayern auch bestens aufgestellt, um eine wichtige Rolle in der angekündigten Mikroelektronik-Förderung im Rahmen der High-Tech Agenda des Bundes zu spielen“, so Aiwanger. Chip Design biete die höchste Wertschöpfung im Bereich Halbleiter. „Wir haben es verdient, bei der Ausschreibung für das vom Bund geplante Kompetenzzentrum Chip Design berücksichtigt zu werden.“
727 Millionen Euro für elf bayerische Projekte
An dem Runden Tisch Halbleiter nahm auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Gitta Connemann, teil. Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt auch gezielt Unternehmen, um Innovationen voranzutreiben. Gemeinsam mit dem Bund erhalten elf bayerische Projekte aus dem IPCEI-Förderprogramm insgesamt 727 Millionen Euro Zuwendungen. IPCEI steht für Important Project of Common European Interest, also wichtige Projekte im gemeinsamen europäischen Interesse.
Ansiedlungsprojekte und Fachkräfteversorgung
Bayerns Wirtschaftsminister kündigte an, bei der Stärkung eines Mikroelektronik-Ökosystems im Freistaat nicht nachzulassen. „Die Branche hat eine überragende Bedeutung für die Industrie. Wir ziehen hochqualifizierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen nach Bayern, um das regionale, aber auch deutsche und europäische Halbleiter-Netzwerk zu stärken“, betonte Aiwanger. In den vergangenen vier Jahren habe der Freistaat elf Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte im Mikroelektronik-Bereich unterstützt.
Fachkräfte für langfristige Stabillität
Zudem engagiere sich die Staatsregierung im Bereich der Fachkräfteversorgung. „Fachkräfte sind essenziell für die langfristige Stabilität und Wachstumsfähigkeit der Mikroelektronik im Freistaat“, so Aiwanger. Das Ausbildungs-, Trainings- und Forschungszentrum für KI Chip Design an der TU München mit dem Partner TSMC fördern Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium gemeinsam mit 4,475 Millionen Euro. Aiwanger appellierte in Nürnberg an die anwesende Staatssekretärin Connemann, im Anschluss an den Autogipfel des Bundes am Donnerstag zeitnah auch einen Mikrochip-Gipfel abzuhalten.