SCHLIERSEE – Ein 39-jähriger Haushamer fuhr am Samstag (10.05.2025) gegen 13:15 Uhr mit seinem ATV („Quad“) über die Wiesen der Gindelalm. Mit an Bord war seine 6-jährige Tochter, die im Gemeindebereich Bruckmühl lebt.
Unfall nach riskanten Fahrmanövern
Nach mehreren Kreiseln rollte das Fahrzeug aus unbekannten Gründen rückwärts in den Steilhang östlich der Gindelalm. Das Mädchen kam etwa 30 Meter unterhalb zum Liegen und konnte aus eigener Kraft mit einer Ersthelferin wieder hinaufklettern. Der schwer verletzte Vater stürzte circa 50 Meter tief und blieb an einem Baum liegen. Seine Rettung gestaltete sich aufwändig und erforderte den Aufbau einer Sicherung durch die Bergwacht.
Mehrere Verstöße festgestellt
Beide Verletzten trugen zum Unfallzeitpunkt keinen Helm. Sie wurden mit Rettungshubschraubern in Kliniken nach Murnau und München zur weiteren Behandlung geflogen. Bei der Unfallaufnahme stellte sich zudem heraus, dass das ATV keine gültige Hauptuntersuchung hatte.
Ermittlungsverfahren eingeleitet
Gegen den Vater wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Sicherstellung des Fahrzeugs sowie die Entnahme einer Blutprobe an. Während die Rettung und der Abtransport der Verletzten zügig erfolgten, dauerte die Bergung des rund 110 Meter tief abgestürzten Fahrzeugs mehrere Stunden.
Großaufgebot an Rettungskräften
Im Einsatz befanden sich zwei Rettungshubschrauber unter anderem mit Kindernotarzt, zwei Rettungswagen, ein Notarzt, die Bergwachten Brannenburg und Hausham mit 10 ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie die Feuerwehren Agatharied, Hausham und Schliersee mit 56 ehrenamtlichen Einsatzkräften, darunter der Kreisbrandrat. Zudem waren eine Streife der Polizeiinspektion Miesbach und zwei Beamte der Alpinen-Einsatzgruppe der bayerischen Polizei vor Ort.