RUHPOLDING – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat bei der Hauptalmbegehung in Ruhpolding am Mittwoch (06.08.2025) ein rasches Handeln beim Thema Wolf und dessen Bestandsreduzierung gefordert. Vor rund 1.000 Teilnehmern auf der Eschelmoosalm sprach er sich erneut für die Bejagung des Raubtieres aus und kündigte weitere Gespräche mit der CSU an.
Bund soll günstigen Erhaltungszustand für den Wolf melden
„Der Schutzstatus des Wolfes wurde von der EU endlich abgesenkt – was jetzt fehlt, ist der politische Wille schnell zu einer Bejagung zu kommen. Der Bund muss jetzt unverzüglich den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes für ganz Deutschland an die EU melden“, erklärte Aiwanger. Er forderte, den Wolf endlich ins Bayerische Jagdgesetz aufzunehmen. Auf Länderebene könne der Wolf viel früher gemanagt werden, wenn der Bund weiter Zeit verliere.
Foto: StMWi | Bastian Brummer
Vergleich mit Schweden zeigt Ungereimtheiten auf
Aiwanger kritisierte die Haltung des Bundes scharf: „Schweden kommt mit 300 Wölfen zum Ergebnis ‚günstig‘ – in Deutschland sollen über 2.000 nicht reichen? Das ist nicht nachvollziehbar und auch den betroffenen Almwirten nicht zu vermitteln.“ Ein Warten auf den Bund sei weder nötig, noch verantwortbar. „Wir brauchen keine Verzögerungen in Berlin, sondern eine pragmatische und rechtssichere Lösung zum Schutz unserer Weidetierhalter.“
Flexibles Höchstabschusssystem für den Wolf geplant
Der bayerische Jagdminister setzt sich seit Ende 2024 für eine rechtssichere Aufnahme des Wolfs ins Bayerische Jagdgesetz ein. Sein Vorschlag sieht ein flexibles Höchstabschusssystem vor, mit regionaler Freigabe für Abschüsse, wenn konkrete Risse oder Gefährdungen auftreten. „Der Wolf gehört ins Jagdrecht, und zwar jetzt, nicht erst 2026“, so Aiwanger.
Almwirtschaft von zentraler Bedeutung für Freistaat
Der Minister betonte die elementare Bedeutung der Almwirtschaft für Bayern. Die über 14.000 Bergbauernbetriebe pflegen rund 370.000 Hektar Bergregionen und schaffen somit Lebensräume für Mensch, Tier und Natur. „Die Almen sichern Biodiversität, Kulturlandschaft und regionale Wertschöpfung – dafür verdienen unsere Almbauern höchste Anerkennung. Diese Arbeit darf nicht durch unkontrollierte Wolfspopulationen gefährdet werden“, betonte der Minister.